Denkt ihr bei Facility Management zuerst an eine ziemlich komplexe Tätigkeit mit viel Verantwortung? Oder klingt der Begriff für euch eher nach einem neuen Begriff für Hausmeister? Tatsache ist: Beide Sichtweisen sind korrekt! Was der Facility Manager mit dem Hausmeister gemeinsam hat, welche Aufgaben er darüber hinaus erfüllt, aber auch, wie man eigentlich Facility Manager wird und welche Perspektiven dieser Beruf bietet, haben wir für euch zusammengetragen.
Der Facility Manager – nur ein besserer Hausmeister?
Beim Stichwort „Hausmeister“ haben die meisten Menschen ganz konkrete Vorstellungen: Der fegt im Hof das Laub zusammen, hat immer Werkzeug für kleinere Reparaturen dabei und bringt die Mülltonnen raus. Kurz: Hausmeister sorgen dafür, dass in Mietshäusern, Schulen und Unternehmen alles rund läuft. Und irgendwann hat man eben angefangen, sie neudeutsch als „Facility Manager“ zu bezeichnen. Aber stimmt das eigentlich?
Tatsächlich überschneiden sich – gerade bei kleineren Immobilien – einige Aufgabenbereiche von Hausmeistern und Facility Managern. Je größer der Gebäudekomplex und sein Wartungsaufwand jedoch sind, desto klarer wird, dass ein Facility Manager noch eine Vielzahl anderer Anforderungen zu bewältigen hat. Der wichtigste Unterschied zur klassischen Hausmeistertätigkeit liegt also vor allem in der gebäudeübergreifenden Betrachtungsweise, die zu jedem Zeitpunkt schnelle und gezielte Auskunft zu allen Aspekten einer Immobilie ermöglicht.
Aufgaben: Was macht eigentlich ein Facility Manager?
Facility Manager sind häufig für mehrere öffentliche und/oder private Gebäude verantwortlich. Im Auftrag von Hausbesitzern oder -verwaltungen müssen sie eine Immobilie dabei immer ganzheitlich im Blick haben und koordinieren dabei eine Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben. Grundsätzlich sind sie dabei mit der Planung, Überwachung und Bewirtschaftung der jeweiligen Areale beschäftigt – und machen damit dem „Manager“, den sie im Namen tragen, alle Ehre.
Zu den typischen Aufgaben eines Facility Managers zählen dabei u. a.:
- die Betreuung und Kommunikation mit Mietern und Vermietern
- die Dokumentation wichtiger Bewirtschaftungsdaten
- das Einhalten gesetzlicher Vorschriften rund um die Immobilie
- die Überwachung und Kalkulation von Betriebskosten, Wartungen und Modernisierungsmaßnahmen
- das Beauftragen, Anleiten und Kontrollieren von Handwerkern und Hausmeistern
- die Materialbeschaffung
Neben diesen sowohl administrativen als auch technischen und koordinativen Tätigkeiten tragen Facility Manager auch große Verantwortung in puncto Qualitätsmanagement: Eigentümer, Hausverwaltungen und Firmen beauftragen einen Facility Manager, um bei der Verwaltung einer Immobilie Kosten zu sparen. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit ist daher auch das kontinuierliche Monitoring und die Optimierung der eigenen Aufgaben rund um die betreuten Gebäudekomplexe.
Zukunftsperspektiven: Wo können Facility Manager arbeiten?
Moderne Gebäude werden immer komplexer: Nachhaltigkeit, ressourcenschonende Modernisierungen und ein passendes Energiemanagement sind nur einige der Themen, die für ein zeitgemäßes Gebäudemanagement unerlässlich sind. Kompetente Facility Manager haben daher hervorragende Zukunftsperspektiven – insbesondere, wenn sie bereits über Praxiserfahrungen aus dem Handwerk verfügen. Zu den klassischen Arbeitgebern zählen sowohl die private als auch die kommunale Wohnungsverwaltung. Doch auch öffentliche Einrichtungen und Industrieunternehmen haben einen immer größeren Bedarf an Facility Managern.
Gehalt: Was verdient ein Facility Manager?
Das Durchschnittsgehalt eines Facility Managers bewegt sich etwa zwischen 3.500 und 5.000 Euro brutto. Abhängig von den genannten Arbeitgebern können die Anforderungen und damit auch das Einkommen eines Facility Managers stark variieren, weshalb eine pauschale Gehaltsauskunft schwierig ist. Auch Faktoren wie Berufserfahrung und Spezialkenntnisse haben einen großen Einfluss auf das zu erwartende Gehalt. Durch Weiterbildungen und Studienabschlüsse ist auch die Arbeit in einer Führungsposition möglich, welche eine deutlich höhere Bruttovergütung ermöglichen.
Voraussetzungen: Diese Fähigkeiten sollte ein Facility Manager mitbringen
Wer mit dem Gedanken spielt, sich zum Facility Manager aus- oder weiterbilden zu lassen, sollte einige der folgenden Fähigkeiten mitbringen:
- bautechnisches und betriebswirtschaftliches Verständnis
- handwerkliche Fähigkeiten
- Kommunikationsfähigkeiten
- Organisations- und Führungskompetenz
- analytisches und kritisches Denken
- Fähigkeit zur Aufgabenpriorisierung, Selbstreflexion und Selbstoptimierung
- Verhandlungsgeschick und kaufmännisches Denken
- Sicherheit im Umgang mit modernen EDV-Programmen und digitaler Technik
Wie wird man Facility Manager?
Natürlich können Interessierte sich mit dem Studiengang „Facility Management“ an einer Fachhochschule für ihren späteren Beruf qualifizieren. Deutlich häufiger ist jedoch eine betriebswirtschaftliche, technische und/oder handwerkliche Ausbildung in Kombination mit einem weiterführenden Zertifikatsstudiengang wie dem Facility Management Agent (IHK) die bessere Wahl.
Besonders Bereiche wie Gebäudetechnik, Immobilienwirtschaft oder Energiemanagement bieten aufgrund der zahlreichen Praxiserfahrungen eine hervorragende Voraussetzung für angehende Facility Manager. Auch Quereinsteiger wie Elektroanlagenmonteure, Elektrotechniker, Elektroniker oder Mechatroniker bringen viele wichtige Qualifikationen mit, um sich erfolgreich zum Facility Manager weiterbilden zu lassen.
Neugierig geworden? Auf der Seite des Facility Management Agent (IHK) findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Kurs. Oder wie wäre es gleich mit einer Schnuppervorlesung, um ein Gefühl für die Arbeit als Facility Manager zu bekommen? Für all eure Fragen rund um diesen und viele weitere Kurse könnt ihr euch auch gern an unsere Studienbetreuung wenden.