Das Corona-Virus hat mit den beschlossenen Einschränkungen nicht nur nachhaltig das Privatleben von Menschen verändert. Auch Arbeitsprozesse wurden durch den Lockdown nachhaltig beeinflusst. Neue Technologien wie Augmented und Virtual Reality könnten in Zeiten von Corona einen Aufschwung erleben.
Corona-Krise: Chancen für Augmented und Virtual Reality
Zwar werden Produktionsstätten wieder angefahren und langsam füllen sich die Büros in Deutschland und anderswo wieder, doch ob und in welchem Umfang voll besetzte Konferenzräume, öffentliche Großveranstaltungen und Messen mit hohem Besucherandrang wieder zum Alltag gehören, ist ungewiss. Das Ansteckungsrisiko bleibt und Firmen suchen nach Lösungen für eine Digitalisierung der unternehmensinternen Arbeitsprozesse.
Die erwartete Rezession wird zur Reduzierung von Bürofläche führen und der Optimierungsdruck zur Reduzierung der Kosten steigt an. Das könnte neuen Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) zum Durchbruch verhelfen. Ein virtueller Museumsbesuch, die virtuelle Besichtigung von Immobilien oder die digitale Online-Messe mit Produkten und Messestand in 3D sind Möglichkeiten, das Geschehen von der Realität in die virtuelle Welt zu übertragen.
Virtuelle Konferenzen
Prall gefüllte Konferenzräume gehören seit dem Ausbruch der Corona-Krise der Vergangenheit an. Die Zusammenkünfte wurden größtenteils durch Video- oder Telefonkonferenzen ersetzt, da die meisten Mitarbeiter ohnehin im Home Office tätig waren. Zielführend sind Videokonferenzen nur bedingt, denn über ein spezielles Produktdesign oder den Aufbau eines Gebäudes zu sprechen, ist ohne Visualisierung kompliziert. Deutlich mehr Flexibilität bieten virtuelle Räume, die Nutzer mit dem Aufsetzen einer Datenbrille betreten.
Das heimische Wohnzimmer wird zum Konferenzraum, in dem 3D-Avatare miteinander kommunizieren und in dem sich virtuelle Gegenstände durch den Raum schieben lassen. Dokumente und Präsentationen können eingesehen werden, ohne dass die Konferenzteilnehmer den Arbeitsplatz verlassen müssen. Alles geschieht in Echtzeit, und es spielt keine Rolle, ob die Teilnehmer allesamt in einem Radius von 50 km wohnen oder sich auf fünf verschiedenen Kontinenten befinden.
Virtuelle Messe in 3D
Messen gehören zu den Großveranstaltungen. Mit der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen wurden sämtliche Ausstellungen auf unbefristete Zeit abgesagt. Sprunghaft stieg das Interesse an virtuellen Messen an, denn Veranstalter und Unternehmen waren gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Virtual Reality leistet in diesem Segment Erstaunliches. Dank der modernen Technologie können Besucher nach dem Aufsetzen einer Datenbrille durch Messegänge spazieren, an virtuellen Ständen Halt machen und Produkte in 3D Qualität betrachten.
Die Messe wird zum virtuellen Showroom, der mit multimedialen Elementen ausgestattet wird. Informationen zu Produkten werden visualisiert und der Nutzen für den Konsumenten kann besser herausgearbeitet werden, als bei einer Videopräsentation auf einem firmeneigenen Social-Media-Kanal. Die virtuelle Messe bietet auch neue Marketingchancen und neue Zielgruppen können ins Visier genommen werden.
Besichtigungstouren im virtuellen Raum
Zahlreiche Branchen sind trotz Lockerungsmaßnahmen von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Neben Messeveranstaltern und Call-Centern hat es auch Museen getroffen, die mit dem Beginn des Lockdowns in Deutschland ihre Tore für den Besucherverkehr schließen mussten. Die Alternative zu einem Rundgang durch den Louvre oder die Alte Nationalgalerie ist ein Spaziergang durch virtuelle Ausstellungsräume mithilfe einer VR-Brille. Der Museumsbesuch wird zu einer digitalen Erlebnistour, denn die Besucher werden über Multimediaanwendungen auf Wunsch mit Zusatzinformationen zu den Exponaten versorgt.
Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality kommen auch in der Baubranche und bei der Immobilienvermittlung zum Einsatz. Architekten können komplette 3D-Modelle von Gebäuden entwerfen, den Entwurf mit dem Kunden im virtuellen Raum begehen und jederzeit Änderungen vornehmen. Voraussichtlich wird AR/VR auch bei der Immobilienvermittlung eine zunehmend größere Rolle spielen. Das digitale Exposé ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch sämtliche Räumlichkeiten. An verschiedenen Infopunkten können Zusatzinformationen in Form von Bildern, Grafiken, Texten oder Videos eingefügt werden.
Fortschrittliche Technologien wie Augmented und Virtual Reality könnten die großen Profiteure der Corona-Krise werden. Mit massenmarkttauglichen VR-Brillen und durchkonfektionierten Apps haben die digitalen Technologien gute Chancen, den Durchbruch in der Arbeitswelt zu schaffen.