Eine in unserer Gesellschaft weit verbreitete Diagnose ist „Burnout“. Gefühlt scheinen sehr viele Menschen Angst davor zu haben und empfinden dies als eine ständig drohende Erkrankung. Nicht zuletzt, da sie bei jeder Erschöpfung denken, sie leiden an einem Burnout. Ich persönlich empfinde es schon als bedenklich, dass jedes momentane Gefühl einen Namen als Diagnose braucht. Die Gefahr besteht darin, dass das Gefühl des Krankseins oder dass etwas nicht stimmt dadurch noch viel größer wird.
- Was ist ein Burnout?
Nach der Duden-Definition ist ein Burnout „ein Syndrom des Ausgebranntseins, der völligen psychischen und körperlichen Erschöpfung“.
Viele Menschen verbinden damit, dass sie zu viel zu tun haben, erschöpft sind, weil sie zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit zu erledigen haben und die Anforderungen zu hoch sind.
Der Knackpunkt ist: Wessen Anforderungen und wie hoch im Verhältnis wozu? Also wen nehmen sie als Maßstab, der die Endhürde festlegt? Und sind es Anforderungen, die sie gern aus tiefstem Herzen erreichen wollen, weil es sie begeistert?
Der Gegenspieler zum Burnout – und darüber dürfen Menschen viel eher nachdenken – ist ein Boreout. Per Duden-Definition „als unangenehm, lästig empfundenes Gefühl des Nicht-ausgefüllt-seins, der Eintönigkeit, Ödheit, das auch durch Mangel an Abwechslung, Anregung, Unterhaltung, an interessanter, reizvoller Beschäftigung entsteht.“
In meiner Welt ist dies sehr oft die Ursache oder eine Kombination aus beidem, was dem Menschen jegliche Energie zieht.
Die Menschen sind nicht überfordert mit Aufgaben, sondern unterfordert mit dem, was sie wirklich gern tun, was ihrem Herz entspricht, wofür sie brennen und begeistert sind.
- Was können Sie tun?
a) Stellen Sie sich Fragen
Wenn Sie also das Gefühl des Ausgebrannt-Seins haben, als hätte jemand den Stecker gezogen (was wir doch immer selbst tun) und wieder in die Energie und Lebenslust zurückkommen möchten, stellen Sie sich die folgenden Fragen:
- Ist Ihr Job der Traumjob?
- Was würden Sie gern tun?
- Welche Wünsche haben Sie in Ihrem Leben?
- Wie sähe Ihr Traumleben aus?
- Was sind Ihre ganz persönlichen Ziele und Werte?
- In welcher Tätigkeit sehen Sie einen Sinn?
- Was begeistert Sie?
Ich weiß, dass dies eine Unmenge an Fragen ist. Ich stelle diese Ihnen, weil Sie etwas verändern dürfen. Nach meiner Erfahrung und Beobachtung entsteht die Erschöpfung immer dann, wenn Ihr Leben in einem oder mehreren Bereichen nicht Ihren inneren Bedürfnissen, Wünschen, Sehnsüchten – einfach Ihnen entspricht. In diesen Bereichen dürfen Sie einfach was verändern und glauben Sie mir, das geht immer. Es ist die Frage, ob Sie Verantwortung für Ihr eigenes Leben übernehmen.
Das Ausbrennen kann nicht daran liegen, dass Sie von der Menge her zu viel zu tun haben. Sicher kennen Sie Tätigkeiten, bei denen Sie vollkommen die Zeit vergessen. Diese können Sie ewig tun, ohne einen Energieverlust zu haben. Das liegt daran, dass Sie von dieser Tätigkeit begeistert sind.
Was können Sie also tun, um wieder in die Ausgeglichenheit und Power zurück zu kommen?
b) Eigenverantwortung übernehmen
Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben! Der einzige, der an Ihrer Situation etwas ändern kann, sind Sie selbst. Denn es ist Ihr Leben, Sie treffen Entscheidungen.
Als erstes beschäftigen Sie sich mit Ihren Bedürfnissen. Was wollen Sie gern erleben? Welche Tätigkeiten können Sie stundenlang tun und fallen Ihnen leicht? Wie sieht Ihre Traumbeziehung aus? Wo wollen Sie leben? Wie sieht in allen Lebensbereichen Ihr Traumleben aus? Schreiben Sie es auf und dann streben Sie danach und erreichen es Stück für Stück.
Überlegen Sie, was Sie begeistert. Bei was können Sie sich freuen wie ein kleines Kind? Was macht Ihnen gute Laune? Das kann eine bestimmte Musik sein, ein bestimmter Sport, Freunde, usw. Schreiben Sie das ruhig alles auf, dann können Sie die Liste zu Tage holen, wenn es Ihnen mal nicht so gut geht.
c) Sorgen Sie für Ruhephasen
Um den Stresspegel im Körper zu reduzieren oder gar ganz auf Null zu setzen, können Sie, wenn Sie aktiv etwas tun möchten, jeden Tag 15 Minuten meditieren. Besinnen Sie sich in dieser Zeit ausschließlich auf Ihre Atmung. Auch wenn die Gedanken mal abdriften sollten, kehren Sie – sobald Sie das merken – wieder zurück zu Ihrer Atmung.
d) Machen Sie Ausdauersport
Bei Menschen, die sich ausgebrannt fühlen, ist oft das Stresshormon Kortisol zu hoch. Dieses baut sich sehr gut durch Ausdauersport ab und Sie tun aktiv etwas für ihre körperliche und mentale Ausgeglichenheit. Suchen Sie sich den Ausdauersport, der Ihnen am besten gefällt. 30 Minuten reichen aus am Tag. Und ja, diese haben Sie!
e) Tun Sie sich gut
Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Der einzige Mensch, um den Sie sich wirklich rund um die Uhr für den Rest Ihres Lebens kümmern dürfen, sind Sie!
f) Verändern Sie Ihren Fokus
Was vielen Menschen ganz viel Energie raubt, sind negative Nachrichten zu hören und zu sehen, auch wenn sie diese nicht betreffen.
Was viel Ausgeglichenheit und positive Energie bringt, ist es, sich jeden Abend zu überlegen, wofür Sie am heutigen Tag dankbar sind und was schön war. Machen Sie es zum täglichen Ritual, gern auch zusammen mit Ihren Kindern und Partner. Wichtig: Es wird nur Positives ausgesprochen. Sie werden spüren, wie sich das Leben zum Positiven hin ausrichtet und Sie wieder viel Energie haben.
Mit den oben stehenden Verhaltensweisen haben Sie eine optimale Grundlage. Fangen Sie einfach mit einer an und nehmen Sie dann nach und nach die anderen mit dazu. Sie werden Sehen, Sie werden sich schnell besser fühlen. 🙂