Als selbstständige:r Reiseberater:in ist es erforderlich, dass man sich selbst positioniert und sich darüber bewusst wird, was man vorhat und wie man sich ausrichten möchte. Dadurch wissen Ihre Kund:innen direkt, was sie erwartet und ob Sie ihnen weiterhelfen können. Doch was ist ein Portfolio und wie gestaltet man es aus? Und was hat es mit der Ausrichtung und der Sortimentsgestaltung auf sich? Genau diese Fragen sollen in diesem Beitrag aufgegriffen und beantwortet werden.
Portfoliomanagement
Übersetzt ins Deutsche bedeutet Portfolio so viel wie „Brieftasche“. Schaut man sich die Bedeutung des Begriffs genauer an, dann liegt diese Übersetzung gar nicht so weit daneben. Ein Portfolio umfasst nämlich die Auflistung aller Leistungen und Produkte, die ein Unternehmen der ganzen Welt und seinen Kund:innen zur Verfügung stellt. Woher Leistungen entstammen und in welcher Form sie angeboten werden, wird durch das Portfolio ersichtlich. Dadurch ist es Ihnen möglich, die vielen Leistungen und Feinheiten im Blick zu haben und in Bezug auf ihren Erfolg für Ihr Unternehmen zu überprüfen.
Sich ausrichten
Als selbstständige:r Reiseberater:in stellen Sie Ihr eigenes Unternehmen dar und müssen sich dementsprechend mit der strategischen Unternehmensplanung auseinandersetzen. Hierbei legen Sie nämlich fest, auf welche Art und Weise Sie in welchem Bereich langfristig tätig sein möchten und welche Ressourcen Sie dafür benötigen. Wie Sie sich ausrichten und welche Strategie Sie verfolgen möchten, können Sie im Prinzip durch die Beantwortung folgender Fragen ausarbeiten:
- In welchen Bereichen möchte ich mit meinem Unternehmen tätig sein?
- Welche Bedeutung haben diese Bereiche für mein Unternehmen?
Sie allein legen Ihre Normen, Werte, Ziele und Verhaltensweisen fest und sind für die Definition Ihrer Identität verantwortlich. Um dies erfolgreich tun zu können, müssen Sie sich mit Ihrer Unternehmensmission auseinandersetzen und diese ausarbeiten. Diese hält die Gründe fest, warum Sie das machen, was Sie machen und was sie anstreben. Um eine passende Mission zu formulieren, können Sie sich an den nachfolgenden Fragen orientieren:
- Was möchte ich machen und warum möchte ich es machen?
- Was sind meine Beweggründe?
- Was möchte ich erreichen?
- Welche Werte vertrete ich?
Von der Mission zum Geschäftsfeld
Nach der Formulierung der Unternehmensmission geht es darum, diese zu reflektieren und aus der Mission Ihre strategischen Geschäftsfelder abzuleiten. Dabei legen Sie die für Sie relevanten Märkte fest, in welchen Sie tätig werden möchten. Hierbei ist es auch wichtig darüber nachzudenken, welche Art von Kunden Sie ansprechen möchten. Möchten Sie Familienreisen vermitteln oder sehen Sie sich vielleicht doch eher im Unternehmenskontext? Ihre potenzielle Zielgruppe stellt dabei einen möglichen Gesichtspunkt für die Definition Ihrer Geschäftsfelder dar. Weitere mögliche Aspekte für deren Definition sind beispielsweise:
- die Art der Reisen (z.B. Luxusreisen, Kreuzfahrten)
- die Reiseformen (z.B. Zugreisen, Busreisen)
- die Reiseziele (z.B. Städtereisen, Asienreisen)
- die Arten der Vermarktung (z.B. vor Ort, Online-Verkauf)
Am Ende Ihrer Überlegungen sollten Sie also wissen, welche Leistungen Sie wie, wo und für wen anbieten möchten.
Das eigene Sortiment gestalten
Natürlich müssen Sie sich auch damit auseinandersetzen, was Sie Ihren Kund:innen überhaupt anbieten möchten, weshalb die Sortimentsgestaltung äußerst wichtig ist. Das Sortiment umfasst dabei die Gesamtheit Ihrer Leistungen, die Sie Ihren Kund:innen anbieten. Für die Ausgestaltung Ihres Sortiments ist es sinnvoll, sich mit den folgenden Fragen zu befassen:
- Was möchte ich meinen Kund:innen anbieten?
- Welche Reisearten möchte ich vermitteln?
- Was möchten meine Kund:innnen buchen?
- Was lohnt sich für mich?
- Was passt zu meiner Ausrichtung/Expertise?
Ihr Kernsortiment stellen die Reisen dar, auf welche Sie sich letztlich spezialisieren, da diese am meisten Umsatz einbringen. Wenn Sie Ihr Reiseangebot erweitern, handelt es sich um das Randsortiment. Bieten Sie neben Reisen noch andere Leistungen oder Produkte an, die nicht Bestandteil der Touristikbranche sind, handelt es sich um ein Zusatzsortiment.
Wie unschwer zu erkennen ist, umfasst der Weg in die Tätigkeit als selbstständige:r Reiseberater:in eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Vorhaben. Mit diesem Beitrag konnten wir Ihnen hoffentlich einen Einblick in die Entscheidungsprozesse rund um das eigene Sortiment und die Ausrichtung als selbstständige:r Reiseberater:in gewähren. Wenn Sie einen tieferen Einblick in die Materie erhalten möchten, dann ist unser Kurs „Selbstständige/r Reiseberater/-in (IHK)“ genau richtig für Sie. Mit diesem Kurs werden Ihnen alle Grundlagen an die Hand gegeben, um erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten und als selbstständige:r Reiseberater:in tätig zu werden.