Für die Aneignung von Wissen und das Verinnerlichen von Lernstoff ist eine störungsfreie Lernumgebung eine wichtige Voraussetzung. Obwohl die Definition einer optimalen Lernumgebung stark vom jeweiligen Lerntyp und von persönlichen Präferenzen abhängig ist, gibt es einige Grundregeln für produktives Lernen, auf die an dieser Stelle eingegangen wird.
Keine Konzentration bei viel Ablenkung
Viele Ablenkungsfaktoren bedeuten immer eine deutlich schlechtere Konzentration. Bei schlechter Konzentration ist eine Fokussierung auf Inhalte nur schwer möglich. Um diese These zu untermauern, sind Sie eingeladen, an einem Gedankenexperiment teilzunehmen:
Angenommen, Sie müssen eine längere Strecke mit der Bahn zurücklegen und beschließen, die Zeit für das Lernen zu nutzen. Unglücklicherweise ist der Zug durch vorherige Ausfälle überfüllt und selbst in den Gängen stehen dicht gedrängt die Reisenden. Handys klingeln, Musikfetzen dringen aus Kopfhörern, Mitreisende führen Gespräche – in diesem Umfeld gelingt es nur sehr wenigen Personen, sich auf prüfungsrelevante Inhalte zu konzentrieren und das erworbene Wissen dauerhaft im Gehirn abzuspeichern.
Für ein zielgerichtetes Arbeiten und die Fokussierung auf den Lernstoff sollte die Umgebung möglichst störungsfrei sein. Worauf es bei der Schaffung einer optimalen Lernumgebung ankommt, haben wir in sechs Punkten für Sie zusammengefasst.
Punkt 1: Optimale Lichtverhältnisse
Die Lichtverhältnisse am Lernort haben entscheidenden Einfluss auf das Konzentrations- und Aufnahmevermögen. Ist es zu dunkel, ermüden die Lernenden schneller, während es ihnen im gleißenden Sonnenlicht schwerer fällt, sich auf die Inhalte zu konzentrieren. Der Schreibtisch sollte seitlich zum Fenster und der Sonne platziert werden. Bei Dunkelheit sollten Beleuchtungsmittel gewählt werden, die vorrangig weißes oder bläuliches Licht erzeugen.
Punkt 2: Aufgeräumter Arbeitsplatz
Analoge Arbeitsmittel wie Bücher, Arbeitsblätter und Lernutensilien sollten stets griffbereit sein, und der Zugriff auf Laptop oder PC muss stets gewährleistet sein. Das bedeutet, dass vor dem Lernprozess sämtliche Störfaktoren aus dem Arbeitsumfeld entfernt werden. Dem Smartphone wird eine Ruhepause verordnet, indem es ausgeschaltet oder an einem Ort aufbewahrt wird, an dem weder das Klingeln noch das Vibrieren zu hören sind.
Punkt 3: Bequeme Sitzmöbel
Während Kinder und Jugendliche in allen erdenklichen Positionen den Lernstoff aufnehmen, sollten Erwachsene in der Weiterbildung auf bequeme Sitzmöbel am Lernort achten. Praxiserprobt sind Bürosessel mit verstellbarer Sitzhöhe und Rückenlehne. Die Sitzhöhe sollte so gewählt werden, dass Ober- und Unterschenkel einen 90-Grad-Winkel bilden.
Punkt 4: Minimierung der Geräuschkulisse
Eine laute Geräuschkulisse ist der Konzentrationskiller Nummer 1. Wer zu Hause lernt, kann zwar Fernseher, Radio und andere Geräuschquellen in der Wohnung eliminieren, doch es bleiben externe Störgeräusche, auf die die Lernenden keinen Einfluss haben. Laute Nachbarn, der Einsatz von Rasenmähern oder eine stark befahrene Straße können erheblichen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Diese Geräuschquellen schalten Sie mit der Nutzung von sogenannten Noise-Cancelling-Kopfhörern aus.
Punkt 5: Musik als Lernunterstützung
Was beim ersten Lesen wie ein Widerspruch klingt, kann sich auf den zweiten Blick als echte Lernhilfe erweisen: Musik hören. Auf Spotify kursieren Playlisten, die zu einer Verbesserung der Konzentration führen sollen. Dass es sich bei den Musikstücken nicht um Heavy Metal Sound, sondern in erster Linie um klassische Werke handelt, ist eine Selbstverständlichkeit. Unser Tipp: Probieren Sie einfach aus, ob sich mit Musik im Ohr Ihr Aufnahmevermögen verbessert.
Punkt 6: Wecker aktivieren
Lernen ist nur dann effektiv, wenn zwischen den einzelnen Modulen Pausen zur Regeneration eingelegt werden. Mehr als zwei Stunden am Stück sollten Sie nicht mit Lernen verbringen. Eine kurze Pause von 15 bis 30 Minuten wirkt wie ein Motivationsschub und beugt einer schleichenden Ermüdung vor.
Ihr Plus bei der HSB Akademie: Bei einem Weiterbildungskurs können Sie aufgrund des flexiblen, zeit- und ortsunabhängigen Lernens Ihre Lernumgebung stets selbst bestimmen und auf diese Weise die Aufnahme der Inhalte bestmöglich unterstützen.