
Die traditionelle Fastenzeit der Christen endet am Ostersonntag, jedoch liegt Fasten allgemein immer noch im Trend. Dabei steht für die meisten Menschen weniger der religiöse Aspekt im Vordergrund, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit dem eigenen Wohlbefinden und der Gesundheit. In unserer Konsumgesellschaft ist Fasten eher als Gegenbewegung zum allgegenwärtigen Überfluss zu sehen. Üblicherweise assoziiert man Fasten mit dem Verzicht auf Nahrungsmittel, jedoch gibt es auch noch andere Dinge, die man fasten kann. In diesem Beitrag soll es darum gehen, wie man die Fastenzeit überstehen kann, welche Dinge man alle fasten kann und welche Vorteile das Fasten mit sich bringt.
Allgemeine Tipps zum Fasten
Egal für welche Fastenvariante man sich entscheidet, es ist wichtig, dass man sich realistische Ziele setzt. Nur so kann man gewährleisten, dass man die Fastenzeit auch wirklich übersteht. Außerdem sollte man immer optimistisch bleiben und sich vor Augen halten, aus welchen Gründen man sich dazu entschlossen hat zu fasten. Am Ende hat man etwas, worauf man sich freuen kann. Es ist auch nicht hilfreich, die ganze Zeit an die Dinge zu denken, die man während dieser Zeit nicht konsumieren darf. Viel besser ist es, diese Zeit bewusst für Dinge zu nutzen, die einem Freude bereiten. Sei es nun einfach ein Spaziergang, ein gutes Buch oder Zeit mit Freunden oder der Familie, die Hauptsache ist, dass keine Langeweile aufkommt. Häufig werden Dinge gefastet, mit denen man sich normalerweise belohnt. Dementsprechend ist es sinnvoll, dass man sich alternative Belohnungen aussucht, um die Zeit angenehmer zu gestalten.
Zucker fasten
In der Fastenzeit nehmen sich viele Menschen vor, auf Süßes zu verzichten. Der Körper benötigt zwar eine gewisse Menge an Zucker, jedoch kann übermäßiger Zuckerkonsum zu gesundheitlichen Problemen führen. Daher lässt sich die Zeit sehr gut nutzen, um dem Körper das Verlangen nach Zucker abzugewöhnen. Dafür ist es notwendig, sich mit der Zutatenliste von Lebensmitteln auseinanderzusetzen, da nicht nur Süßigkeiten viel Zucker beinhalten. Um den Heißhunger auf Süßes zu bremsen, kann man zu zuckerfreien Kaugummis greifen und Tee oder ein großes Glas Wasser trinken. Man sollte sich bewusst werden, in welchen Momenten man üblicherweise zu etwas Süßem greift. In Stresssituationen kann alternativ ein kleiner Spaziergang helfen. Auch der Griff zu gesunden Alternativen gegen den kleinen Hunger kann hilfreich sein.
Alkoholfreie Zeit
Das Feierabendbier, der Sekt zum Anstoßen oder der Wein zum Abendessen: In unserer Gesellschaft ist der Konsum von Alkohol normalisiert. Dabei hat der Verzicht auf Alkohol viele positive Auswirkungen auf den Körper. Die Schlafqualität verbessert sich und der Verzicht wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus. Zudem kann sich die Leber regenerieren und der Verzicht kann bei der Abnahme helfen. Alkohol hebt zwar die Stimmung an, aber der Effekt hält nur für kurze Zeit an. Wer länger auf Alkohol verzichtet, bemerkt häufig, dass er ausgeglichener und besser gelaunt ist. Dementsprechend wirkt sich der Verzicht auch positiv auf die Psyche aus. Außerdem macht sich der Verzicht auf Alkohol beim Geldbeutel bemerkbar. Wer auf Alkohol verzichtet, der spart zusätzlich Geld, welches wiederum für andere Dinge genutzt werden kann.
Der Umwelt zuliebe auf Plastik verzichten
Plastik ist in unserem Alltag ein stetiger Begleiter und genau das ist das Problem. Plastik stellt für die Umwelt, die Tiere und uns Menschen ein großes Problem dar. Zwar ist es kaum möglich, komplett auf Plastik zu verzichten, jedoch kann man sich mit kleinen Veränderungen viel Plastik einsparen und somit den Plastikmüll verringern. Im Supermarkt kann man auf Plastiktüten verzichten, indem man mit Stoffbeuteln oder anderen plastikfreien Behältern einkaufen geht. Beim Kauf von Produkten kann man sich nach plastikfreien Alternativen umschauen, sodass man Getränke beispielsweise einfach in Glasflaschen kauft. Auch beim Kauf von Kosmetikartikeln sollte darauf geachtet werden, dass diese keine Mikroplastik enthalten. Eine weitere Maßnahme zum Einsparen von Plastikmüll ist es, auf To-Go-Produkte zu verzichten. Alternativ kann man diese in selbst mitgebrachten Mehrwegbehältnissen konsumieren.
Digital Detox
Wir leben mittlerweile in einer Welt, die von digitalen Medien geprägt ist. Unsere Reize werden überflutet und es ist möglich, 24/7 online zu sein. Die Fastenzeit ist perfekt dafür, sich kritisch mit dem eigenen Medienkonsum auseinanderzusetzen. Eine Möglichkeit, diesem Konsum entgegenzuwirken, ist das digitale Fasten. Hierbei entschließt man sich dazu, für einen gewissen Zeitraum auf das Smartphone, soziale Medien oder das Internet allgemein zu verzichten. Dadurch schafft man mehr Klarheit im Kopf, da das Gehirn nicht mehr dauerhaft von Reizen überflutet wird. Außerdem wird man achtsamer und kann sich mehr auf seine inneren Signale fokussieren. Digitale Medien bieten außerdem viel Ablenkung und nehmen sehr viel unserer Zeit ein. Mit dem Detox ist es möglich, diese gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen.
Es gibt also jede Menge Ideen, wie man die Fastenzeit gestalten kann und sich mit sich selbst und dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Welche Fastenart zu einem passt, ist individuell und es handelt sich hierbei nur um einige Beispiele. Vielleicht konnten wir Sie nun dazu anregen, sich zu überlegen, was Sie fasten können, sodass Sie das Selbstexperiment starten können und herausfinden, wie es Ihnen damit ergeht.