Es heißt nicht umsonst
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
In vielen Bereichen sind Bilder schlicht aussagekräftiger als Worte. Auch wenn in den anderen sozialen Medien Bilder einen immer höheren Stellenwert einnehmen, sind die visuellen Netzwerke Instagram und Pinterest noch ein wenig anders gelagert.
Denn in Bildernetzwerken findet die Kommunikation ausschließlich über Bilder statt. Diese müssen also eine hohe Aussagekraft haben, um die gewollte Nachricht zu vermitteln. Dabei unterscheiden sich die möglichen Ziele, Zielgruppen und gewählten Strategie sowohl von denen in anderen Netzwerken als auch innerhalb der verschiedenen Bildernetzwerke.
Dabei ist das Vorreiterthema „Mode“ und „DIY“ längst nicht mehr die einzige Strategie, die sich durch visuelle Umsetzung realisieren lässt. Nahezu jedes Thema lässt sich anstatt in Worte in Bilder fassen. Damit das erfolgreich passiert, ist hier eine sorgfältige Auswahl der Netzwerke und Bilder vonnöten.
Instagram vs. Pinterest
Sicherlich gibt es deutlich mehr als nur diese beiden Bildernetzwerke. Auch Flickr und Snapchat zählen zu den sozialen Medien, die einen Fokus auf das Visuelle legen. Dennoch soll es in diesem Beitrag erst einmal ausschließlich um den Vergleich von Instagram und Pinterest gehen, da deren Nutzerzahlen (noch) über denen der anderen visuellen sozialen Medien liegen.
Instagram punktet mit persönlichen Inhalten
Instagram gehört seit 2012 zum Facebook-Universum. Trotzdem es seit Mitte 2016 eigene Profile für Unternehmen gibt, handelt es sich bei Instagram um ein sehr persönliches Netzwerk. Die Unternehmensprofile ändern bisher nichts an der eher privaten Ausrichtung der Bilder. Sie ermöglichen lediglich die Nutzung offizieller Statistiken und damit einhergehende Auswertungsmöglichkeiten. Dennoch steigt die Anzahl der Unternehmen, die Instagram nutzen, stetig an. (Quelle: Futurebiz.)
Dabei liegt die Ausrichtung für Unternehmen in der Image- und Markenbildung. Denn anders als beispielsweise bei Pinterest oder auch Facebook finden sich bei Instagram keinerlei Links oder URL in den geposteten Bildern oder Videos. Es wird also kein unmittelbarer Traffic für die eigene Webpräsenz generiert. Eine hohe Reichweite bei Instagram dient also lediglich mittelfristig den Vertriebszielen. (Quelle: Futurebiz Leitfaden Instagram) Unterstützt werden kann diese durch den direkten Kontakt zu den potentiellen Interessenten, Fans und Followern über „Instagram Direct“. Dieser Weg sollte allerdings bewusst genutzt werden, um nicht zu spammig zu erscheinen.
Nicht nur Bilder und Videos können auf Instagram zur Imagebildung genutzt werden. Auch die lediglich 24 Stunden sichtbaren „Instagram Stories“ sind ein hervorragendes Mittel, das eigene Unternehmen auf kreative und persönliche Art zu repräsentieren. (Wem sich hier ein Vergleich mit Snapchat aufdrängt, der mag in diesem Artikel weiterlesen.)
Pinterest schafft Evergreen-Content
Wo Instagram zur Markenbildung genutzt werden kann und keine unmittelbare Auswirkung auf den Traffic der eigenen Webseite hat, ist Pinterest genau das: eine weitere Quelle, um potentielle Interessenten auf die eigene Webpräsenz aufmerksam zu machen. Denn hinter jedem Bild steht eine URL. Und diese bleibt bestehen auch wenn ein anderer User den das Bild auf seiner eigenen Pinnwand veröffentlicht.
Nach Facebook entsteht der meiste Social Media Traffic über Pinterest.
Durch diese Weiterverbreitung der Bilder auf fremden Pinnwänden gibt es im Grunde genommen eine unendliche Halbwertszeit für die eigenen Inhalte. Bei Instagram können die Bilder durch Hashtags zwar generell auch immer wieder gefunden werden. Doch im News Feed werden sie dadurch nicht wieder erscheinen.
Dieser immer wiederkehrende Content ist auch der Grund dafür, dass die Bilder auf Pinterest andere sind als bei Instagram. Instagram ist ein sehr persönliches Netzwerk auf dem viele private Fotos veröffentlicht werden. Daran halten sich erfolgreiche Unternehmen und teilen Einblicke, um eine persönliche Vernetzung mit den potentiellen Interessenten zu erreichen. Bei Pinterest hingegen sind die Fotos in der Regel von Webseiten. Es gibt Produktfotos, DIY-Geschichten und Ähnliches mehr. Die Pinnwände spiegeln Interessen wieder. Für eine Vernetzung ist kein persönlicher Kontakt vonnöten. Interessiert einen eine Pinnwand, können Sie dieser folgen ohne gleich dem gesamten Unternehmensprofil zu folgen.
Hier lässt sich ein weiterer großer Unterschied zwischen den beiden Bildernetzwerken erkennen: Bei Instagram geht es um Markenbildung und -stärkung durch Interaktionen. Pinterest hingegen ist eher eine Suchmaschine für Ideensammlung. Hier sind weniger die Interaktionen gewünschte Reaktionen als der Klick auf den Link zur eigenen Webseite.
Eine weitere wichtige Funktion ist dabei die Suche innerhalb Pinterests. Und das nicht nur nach Text sondern auch nach Bildern. Diese visuelle Pinterest Suche wird mittlerweile über 130 Millionen Mal täglich durchgeführt. (Quelle: Pinterest, die Ideensuchmaschine)
Dieser Fokus auf die Suchmaschinen-Funktionen des Netzwerkes zeigt, dass bei der Bildbeschreibung höchste Sorgfalt geboten ist. Denn nur so können die eigenen Bilder auch gefunden werden. (Weiterführende Tipps, finden Sie in diesem Artikel.)
Fazit
Sie sehen, dass sich Pinterest und Instagram deutlich unterscheiden. Und das obwohl beides visuelle soziale Netzwerke sind. Doch sowohl die Ziele als auch die Zielgruppen unterscheiden sich:
Bei Instagram erreichen Sie durch eine sorgfältige Auswahl an persönlich gefärbten Bildern eine Image- und Markenbildung, die potentielle Interessenten langfristig an Ihr Unternehmen binden kann.
Bei Pinterest liegt der Fokus auf einer Steigerung des Webseitentraffics. Hier erreichen Sie durch professionelle Fotos Menschen, die nach Ihren Produkten gesucht haben. Sei es gezielt vor einem Kauf oder eher zufällig durch eine Suche zur Inspiration. Und es sind längst nicht mehr nur Frauen, die Sie bei Pinterest erreichen!
Wann lohnen sich also Bildernetzwerke für Sie in Ihrem Unternehmen? Entweder wenn Sie bereits eine bestehende Strategie in einem der sozialen Netzwerke wie beispielsweise Facebook haben und dieses nun erweitern wollen. Oder wenn Sie von vornherein den Fokus auf visuelles Storytelling oder Produktdarstellung legen.