Ostern kommt jedes Jahr – doch 2022 ist einiges anders. Worauf muss das Marketing in diesen Zeiten achten?
Wenn alles anders wird, sollte manches bleiben
Normalerweise ist die Osterzeit ein willkommener Anlass für thematische Marketingmaßnahmen. Doch normal ist seit einiger Zeit gefühlt nur noch sehr wenig. wir sehen uns einer Vielzahl an Unwägbarkeiten und globalen Veränderungen ausgesetzt: Klimawandel, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine. Situatives Marketing greift solche tagesaktuellen Entwicklungen auf und bezieht sie aktiv in Werbekampagnen ein. Doch das kann auch nach hinten losgehen, zum Beispiel, wenn die Werbebotschaft nicht authentisch sondern aufgesetzt rüberkommt. Bereits seit einiger Zeit wird dies mit den Begriffen Greenwashing, Bluewashing und Pinkwashing bezeichnet. Gemeint ist damit, dass sich ein Unternehmen die Popularität von ökologischen, sozialen oder LGBTQ-freundlichen Themen zunutze macht – und dabei doch nur Lippenbekenntnisse abgibt.
Gerade, wenn es um hochsensible Themen geht, kann dies gefährlich nach hinten losgehen. Dies muss derzeit die Edeka-Gruppe erfahren, die mit ihren aktuellen Marketingmaßnahmen Bezug auf die Ukraine nimmt. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs stößt dies bei der Öffentlichkeit eher auf Ablehnung – zu schönfärberisch, zu verharmlosend erscheint es vielen.
Auf Beständigkeit setzen: Ostern ist Tradition
Und damit kommen wir zurück zum Thema Ostern – denn gerade die Verlässlichkeit und Stabilität eines immer wiederkehrenden Festes ist in unsicheren Zeiten ein Anker für die Menschen. Wenn gefühlt nichts bleibt, wie es ist, dann tut es gut, wenn auf einiges doch Verlass ist. Ostern ist so eine Tradition. Dabei muss der Fokus auf das Fest keineswegs bedeuten, dass aktuelle Themen außen vor gelassen werden. Vielmehr lassen sich spannende Verbindungen ziehen zwischen Nachhaltigkeit und Natur – der Osterhase braucht schließlich auch in Zukunft unsere schöne grüne Erde. Spenden- oder Benefizaktionen in Zusammenarbeit mit Umwelt- und Tierschutzorganisationen bieten sich hier an. Auch das Thema Soziales passt zu Ostern – ist es doch, genau wie Weihnachten, ein Fest der Familie. Und ja, auch in Kriegs- und Krisengebieten wollen Familien zusammen (wieder) feiern. Sie dabei zu unterstützen, durch ehrlich gemeinte Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen Haltung zeigt, ist nicht nur marketingtechnisch, sondern auch menschlich eine super Sache.
Fazit: Nicht vergessen, Ostern ist für die Kinder – auch die im Herzen
… und irgendwo sind wir doch alle ein Stück weit Kind geblieben. Zumindest sehnen sich viele von uns in turbulenten Zeiten nach einer unbeschwerten Kindheit. Diese Wunschvorstellungen kann sich das Marketing zunutze machen, indem es den Fokus auf die gesamte Familie legt, also auf die kleinen und die großen Kinder. Vor-Ort-Aktionen wie Oster-Suchspiele oder Kinderschminken bieten sich hier ebenso an wie online- und app-basierte Gimmicks – gerne auch als Verbindung von Gewinnspiel und Spendenaktion. Wird dies ernst gemeint, authentisch und mit Haltung betrieben, profitieren alle davon.