Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein Prozess, der ständigen Veränderungen unterworfen ist. Genügte es vor 15 Jahren noch, die Inhalte auf der Webseite mit einigen relevanten Keywords zu bestücken, spielen in der Gegenwart Kriterien wie User Experience, Link-Building, Bounce Rate, Seitenladezeit und Relevanz für die Nutzer eine Rolle. Das sogenannte Siloing hat in diesem Kontext eine große Bedeutung.
Was verbirgt sich hinter Siloing?
Im Stamm des Wortes Siloing ist der Begriff „Silo“ enthalten. Bekannt ist die Bezeichnung aus der Landwirtschaft und aus dem Baugewerbe, denn Silos sind Behälter, in denen Zement, Getreide oder Silage gelagert wird. In der Suchmaschinenoptimierung beschreibt Siloing den Prozess, einer Webseite eine klare Struktur zu geben. Die Inhalte werden thematisch geordnet und in einzelnen „Silos“ zusammengefasst. Auf diese Weise wird eine Informationsarchitektur, die aus einzelnen Bausteinen besteht, aufgebaut. Sämtliche Themenkomplexe existieren nebeneinander in einem einzigen Internetauftritt, sind aber klar voneinander abgegrenzt. Jedem Themenkomplex werden bestimmte Keywords zugeteilt und einzelne Unterseiten werden innerhalb des „Silos“ verlinkt.
Siloing: Mit Doppelstrategie zum Erfolg
Siloing verfolgt als Teil der Suchmaschinenoptimierung eine Doppelstrategie. Auf der einen Seite wird durch eine klare Abgrenzung einzelner Themenkomplexe Kompetenz demonstriert. Der Betreiber der Webseite wird von den Besuchern als Experte wahrgenommen, was im Idealfall mit einer langen Verweildauer honoriert wird. Die Siloing-Technik ist ein Mittel, um die Webseite so aufzubauen, dass die Seitenbesucher sich schnell zurechtfinden und die User Experience höher ist, als bei Internetauftritten mit vergleichbaren Themen.
Auf der anderen Seite signalisiert eine klare Seitenstruktur dem Bot der Suchmaschinen, dass eine hohe Relevanz für die User vorliegt. Längst sind hochwertige Inhalte, die den Seitenbesuchern einen echten Mehrwert bieten, ein wichtiges Rankingkriterium. Suchmaschinen wie Google und Co. können bei einer sauberen Seitenstruktur leichter den thematischen Schwerpunkt der Seite herausfinden, was sich positiv auf das Ranking in den Ergebnislisten auswirkt.
„Silos“ nicht überladen
Um das Siloing zum Erfolg zu führen, sollten die als „Silos“ bezeichneten Themenblöcke nicht mit zu vielen Unterseiten überladen werden. In Abhängigkeit von der thematischen Ausrichtung und der Inhaltstiefe variiert die Anzahl der Unterseiten zwar, doch eine zu verschachtelte Webseite erschwert den Seitenbesuchern die Navigation. In der Praxis haben sich 3 bis 4 Ebenen bewährt. Für einen Online-Shop, der Schuhe vertreibt, bedeutet das konkret für das „Silo“ Herrenschuhe:
1. Ebene: Oberkategorie Herrenschuhe
2. Ebene: Unterkategorien wie Sneaker, Business-Schuhe, Slipper, Stiefel usw.
3. Ebene: Auflistung der Produkte
4. Ebene: Einzelpaar mit Beschreibung
Über interne Verlinkungen wird das „Silo“ anschließend zusätzlich optimiert. Im Textblock zu Herrenschuhen wird beispielsweise eine interne Verlinkung zur Unterseite „Sneaker“ und von dort eine weitere Verlinkung zu dem Produkt einer bestimmten Marke hergestellt. Die strikte Trennung der einzelnen Themenblöcke (Silos) muss auch bei den internen Verlinkungen zwingend beibehalten werden. Links aus dem Themenbereich Herrenschuhe zum Komplex Damenschuhe sind tabu. Die Kreuzverlinkungen irritieren die Besucher und werden von den Suchmaschinen nicht positiv gewertet, da ein klarer inhaltlicher Bezug fehlt.
Siloing ist weitaus mehr als ein Instrument zur Suchmaschinenoptimierung einer Webseite. Das Aufspalten der Webseite in getrennte Themenblöcke erleichtert Seitenbesuchern die Orientierung und verbessert nachhaltig das Nutzererlebnis.