Wer schon einmal einem Vortrag in einem Hörsaal gelauscht, an einer Weiterbildung teilgenommen oder eine Präsentation verfolgt hat, kennt die Bedeutung des Mitschreibens. Ohne handschriftliche Notizen geraten wichtige Details schnell in Vergessenheit. In unserem aktuellen Blogbeitrag sagen wir Ihnen, warum das Notizen machen ein lebenslanger Prozess ist und geben Ihnen wertvolle Tipps, mit denen Sie Notizen übersichtlich und lesbar gestalten können.
Notizen machen: Ein lebenslanger Prozess
Handschriftlichen Notizen bilden die Grundlage für die Aneignung von Wissen, weshalb die Fähigkeit zum Mitschreiben bei Vorträgen bereits im Schulkindalter entwickelt wird. Spätestens in der Oberstufe oder am Gymnasium müssen die Schüler das Notizen machen beherrschen, denn der Lehrstoff wird zu einem großen Teil über Vorträge vermittelt. Später beim Studium oder in der Lehre setzen die Lehrkräfte voraus, dass Azubis und Studenten die Technik des Mitschreibens beherrschen.
Dass das Notizen machen ein andauernder Prozess ist, der die meisten Menschen ein ganzes Berufsleben lang begleitet, wird spätestens dann klar, wenn Besprechungen, Seminare, innerbetriebliche Fortbildungen oder externe Weiterbildungen auf dem Programm stehen. Das zügige Notieren des Gehörten ist jedoch kein Selbstläufer und erfordert einige Übung. Wir haben acht Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie das Mitschreiben während eines Vortrags optimieren und die gehörten Fakten effizient zu Papier bringen.
Tipp 1: Konzentration ist das A und O
Das aktive Mitschreiben des Gehörten ist eine Gedächtnisstütze für später. Aus diesem Grund ist volle Konzentration das A und O bei diesem Vorhaben. Verbannen Sie deshalb alle Gegenstände, die Sie ablenken könnten (insbesondere das Smartphone) aus ihrem Umfeld und verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen. In der Praxis macht es einen Unterschied, ob Sie das Gehörte später in einer Besprechung wiedergeben müssen, einen eigenständigen Vortrag konstruieren oder die Inhalte zur Wissensaneignung nutzen.
Tipp 2: Wörter abkürzen
Für die meisten Menschen ist es nahezu unmöglich, eine Vorlesung wortgetreu mitzuschreiben, weil gesprochene Worte viel schneller fließen, als die Hand zu folgen in der Lage ist. Wenn Sie wie beispielsweise ausgebildete Journalisten oder professionelle Online-Redakteure kein Steno beherrschen, versuchen Sie Wörter abzukürzen und nur die relevanten Punkte zu notieren. Zwar bleibt bei dieser Technik die Qualität des Textes auf der Strecke, doch diese können Sie getrost vernachlässigen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Notizen später auch entziffern und die gehörten Inhalte richtig wiedergeben können.
Tipp 3: Auf Keywords fokussieren
Im Online Marketing spielen Keywords (dt. Schlüsselwörter) eine wichtige Rolle, damit der gewünschte Inhalt in den Suchmaschinen von der Zielgruppe gefunden wird. Auch beim Notizen machen spielen Schlüsselwörter, neben Abkürzungen, eine wichtige Rolle, um die wichtigsten Botschaften des Vortrags in wenigen Schlüsselbegriffen zusammenzufassen. So fällt es Ihnen später leichter, die Keywords bestimmten Inhalten zuzuordnen und in den richtigen Kontext zu setzen.
Tipp 4: Visualisierung durch Schematisieren
Manche Menschen prägen sich Inhalte besser ein, wenn sie visualisiert werden. Diese Technik ist auch beim Mitschreiben ein probates Mittel, um lange Sätze abzukürzen und die relevanten Inhalte herauszufiltern. Sie können Diagramme, Tabellen, Koordinatensysteme oder Sprechblasen während des Zuhörens erstellen, um die Fakten optisch sichtbar zu machen. So lässt sich mithilfe der Visualisierung schneller eine Struktur in die gehörten Inhalte bringen.
Tipp 5: Farben, Formen, Unterstreichen
Eine andere Form der Visualisierung von Inhalten ist das Sichtbarmachen mithilfe von Farben, Formen und Unterstreichen. Haupt- und Zwischenüberschriften können Sie farblich markieren oder als Großbuchstaben optisch hervorheben. Wichtige Passagen unterstreichen Sie oder kreisen Sie mit dem Stift ein. Auf diese Weise legen Sie den Grundstein für eine erkennbare Struktur in Ihren Aufzeichnungen.
Tipp 6: Strukturieren Sie die Notizen
Je strukturierter Ihre Aufzeichnungen sind, desto leichter fällt Ihnen später die Aufbereitung der Daten und Fakten. Versuchen Sie, sich während des Vortrags an einem imaginären roten Faden entlangzuhangeln. Unter Umständen kann eine Zwei- oder Dreiteilung des Blattes hilfreich sein. Während Sie in der ersten Spalte beispielsweise Fakten notieren, werden in der zweiten Spalte Schlussfolgerungen und in der dritten Spalte Handlungsoptionen erfasst.
Tipp 7: Keine Zeit bis zur Reinschrift verstreichen lassen
Qualität, Sauberkeit sowie Lesbarkeit der Notizen bleiben während eines Vortrages in der Regel auf der Strecke. Deshalb unser Tipp: Lassen Sie nicht zu viel Zeit verstreichen, bis Sie die Kritzeleien in Schönschrift übertragen oder am PC in einem Dokument erfassen. Kurze Zeit nach dem Vortrag ist das Gesagte noch im Gedächtnis verankert. Lassen Sie einige Tage vergehen, können Sie sich unter Umständen nicht mehr an wichtige Details erinnern.
Tipp 8: Penible Vorbereitung
Oft vernachlässigt wird die Tatsache, dass das aktive Zuhören und Mitschreiben eine penible Vorbereitung erfordert. Neben dem obligatorischen Notizblock und dem Kugelschreiber sollten Sie an farbige Textmaker, Bunt- oder Filzstifte, gegebenenfalls einen Radiergummi und ein Lineal zum Unterstreichen denken. Wenn Ihnen die Arbeit mit Karteikarten leichter fällt, besorgen Sie sich einen ausreichenden Vorrat für die Vorlesung und achten Sie darauf, von Anbeginn Ordnung unter den abgelegten Karten zu halten.
Fazit: Was sich einfach anfühlt, muss in der Praxis nicht zwangsläufig auf dasselbe hinauslaufen. Zwar kommt nahezu jeder Mensch zwischen dem Schulalter und der Pensionierung in die Situation, sich Notizen machen zu müssen, doch ein Selbstläufer ist dieses Unterfangen nicht. Wenn Sie jedoch ein paar Tipps beachten und gut vorbereitet an der Vorlesung teilnehmen, ist die Zusammenfassung der Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt kein Problem mehr.