Arbeiten in kreativen Teams ist niemals ein einfaches Unterfangen, aber genau dafür sind Tools und Software gedacht: Um kollaborativ arbeiten zu können. Doch auch die besten Werkzeuge nützen nichts, wenn sie nicht bedient werden können: PESTO, Pomodoro, Scrum oder Kanban. All diese Methoden sollen helfen, besser in kreativen Teams arbeiten zu können. Wir werfen einen Blick auf zwei, nämlich Kanban und Scrumban.
Kanban-Methode: Das Pull-Prinzip
Die Kanban-Methode wurde vom Toyota-Mitarbeiter Taiichi Ohno erfunden. Im Japanischen bedeutet Kanban (看板) „Karte“, „Tafel“ oder „Beleg“. Kanban wurde für Projektmanagement verwendet und ist auch bekannt unter dem Begriff Hol-, Zuruf- oder Pull-Prinzip und umschreibt ein Steuerungsverfahren.
Es wird eine Tabelle mit mehreren Spalten angelegt und auf diesen werden Karten oder Elemente platziert, welche die Aufgaben darstellen, die zu erledigen sind. Die Spalten sind hierbei einzelne Schritte im Gesamtprozess
Scrumban: Das Beste aus Scrum und Kanban
Die angeordnete, landesweite Geschäftsschließung zum Schutz der Kunden vor einer Infektion verstärkt aktuell den Trend zu einer verstärkten Nutzung des Internets. Nicht immer stehen die Angebote von Online-Kaufhäusern im Fokus der Kunden. Der Italiener zwei Straßen weiter, der einen Pizzalieferdienst betreibt, ist genauso gefragt, wie ein Online-Anbieter, der Fußballspiele vergangener Weltmeisterschaften überträgt.
Der Name deutet es an: Scrumban ist ein Mix aus den beiden Methoden Scrum und Kanban. Scrumban versucht also das Beste aus zwei Welten zusammenzubringen.
Dazu müssen wir erst einmal Scrum kennenlernen:
Wie funktioniert Scrum?
Bei Scrum (engl. für „Gedränge“) handelt es sich um eine agile Managementmethode, die eigentlich aus der IT kommt, aber inzwischen auch für viele andere Branchen verwendet wird.
Bei Scrum gibt es drei Rollen, drei Artefakte (Dokumente) und vier Ereignisse (sog. Sprints). Zwei der Rollen dokumentieren Inhalte in den drei Artefakten und alle Rollen sind bei den vier Ereignissen dabei. Zusätzlich gibt es noch Stakeholder, die je nach Ereignis hinzugezogen werden.
Rollen
1. Product Owner: ist für den wirtschaftlichen Erfolg und für das Produkt organisatorisch verantwortlich
2. Entwicklungsteam: setzt Produktwünsche vom Product Owner um und arbeitet komplett selbstorganisiert
3. Scrum Master: kümmert sich um den Prozess und die Beseitigung von Hindernissen; coacht das Entwicklungsteam bei Fragen, aber gibt diesem keine Anweisungen
Die Stakeholder sind Kunden (des Produkts), Anwender (des Produkts, falls vom Kunden unterschiedlich) und das Management (des Product-Owner-Unternehmens).
Artefakte:
1. Produkt-Backlog: vom Product Owner gepflegter Aufgabenkatalog für das Entwicklungsteam; das Backlog)
2. Sprint-Backlog: zu erledigende Aufgaben im aktuellen Sprint
3. Product-Inkrement: erledigte Aufgaben im aktuellen und allen bisherigen Sprints
Ereignisse:
Ein Sprint ist ein Entwicklungszyklus und dauert maximal 30 Tage oder bis das Produkt fertig ist. Ein Sprint ist in folgende Teile gegliedert:
1. Sprint Planning
Teil 1: Festlegung des Was; Teil 2: Festlegung des Wie
2. Daily Scrum
täglich max. 15-minütige Absprache mit Product Owner und Scrum Master
3. Sprint Review
Sprint-Ende: Wurde das Ziel erreicht?
4. Sprint-Retrospektive
Sprint-Ende: Wurde gut gearbeitet?
Wann sollte ich Scrumban verwenden?
Scrumban sollten Sie vor allem im Projektmanagement verwenden. Besonders geeignet ist es bei:
- Instandhaltung,
- Kundendienst (auch sog. ereignissgesteuerte Arbeit),
- Bugfixing (also Fehlersuche und Fehlerkorrekturen),
- Krisenmanagement (Projekte mit unerwartetem Customer Storys und Bugs),
- Produktentwicklung (Arbeitsphasenarbeit) oder
- Prozessoptimierung (Verbesserung von Management)
Welche Elemente aus Scrum und Kanban verwendet Scrumban?
Es werden auf einer leicht angepassten Kanban-Tafel alle Sprints, der aktuelle Status der Dailys sowie sonstige Ergebnisse eingetragen.
Die Scrumban-Methode verwendet also die Systematik von Scrum und kombiniert diese mit der Struktur von Kanban. Daraus ergibt sich eine Methode für viele Projektmanagement-Herausforderungen. Vor allem aber ist sie nützlich, um Struktur in das eigene Projekt zu bekommen.