Braucht man SEO und SEO-Dienstleister eigentlich noch wenn es inzwischen kostengünstige künstliche Intelligenzen gibt, die die Arbeit schneller und teilweise besser erledigen können?
RankBrain
Das Thema künstliche Intelligenz (RankBrain) beschäftigt sowohl Kunden als auch SEO-Dienstleister intensiver, da scheinbar frühere Keyword/ Themenausrichtungen und die Optimierung dessen der Vergangenheit angehören. Google führte Ende letzten Jahres dieses als wichtiges Rankingsignal ein. Suchende werden nun entsprechend komplexen Berechnungen, Beziehungen, Deutungen, Signalen, Aktionen zu den relevantesten Einträgen geführt. Ein SEO, der auch noch Geld für seine Arbeit haben möchte, ist nun wirklich nicht mehr nötig…
Ist dem wirklich so?
Auf Grundlage zunehmender Webseiten und einhergehender Inhaltsfülle zu jedem Thema ist natürlich die Frage einer intelligenten Auswertung, die über reine Vergleichbarkeit, Muster, Dichte, Relevanz und weiterer Faktoren bewertet, durchaus berechtigt und sinnvoll.
Was ist künstliche Intelligenz eigentlich?
Es betrachtet mehr den Menschen und dessen Signale als mögliche maschinelle Algorithmen. Dabei werden sowohl Suchgewohnheiten als auch jeweiliges Userverhalten und das noch tiefer unterteilt, betrachtet und ausgewertet. Es werden nicht nur besuchte Seitenzahlen und Verweildauer, sondern auch vielmehr Interaktionen in verschiedenen Situationen und Umständen bewertet. Algorithmen sind nicht fest hinterlegt, sondern entwickeln sich ständig weiter.
Muss ein SEO jetzt wegen RankBrain umschulen?
Nein, muss er nicht. Die Anforderungen werden neben einer strategischen inhaltlichen Ausrichtung vor allem technisch anspruchsvoller. Die rein klassischen statischen Signale werden in der Rankingbetrachtung abnehmen, sind aber nach wie vor relevant und umfassend zu nutzen. Hinzu kommt eine stärkere Betrachtung alter/ neuerer Formate wie beispielsweise AMP, Rich-Snippets, Voice Search, Open Graph sowie Formate für Universal Search.
Werden jetzt keine Keyword-Pyramiden/ Cluster zur eigenen Ausrichtung mehr im Vorfeld gebildet?
Nach wie vor muss die Zielgruppe und deren Suchintention beleuchtet werden. Selbst superintelligente Systeme benötigen eine Orientierung/ Kategorisierung des Inhalts. Hinzu kommt der Nutzer und dessen Wahrnehmung zum produzierten Inhalt als Faktor. Weiterhin bauen alle Kampagnen auf Themenblöcken und speziellen Userinteressen auf. Insofern haben Keywords und Schlüsseltherme weiterhin große Bedeutung
Was muss ein SEO heutzutage können?
Suchmaschinenoptimierung lässt sich heutzutage nicht rein an inhaltlichen Faktoren abbilden. Benötigt werden zunehmend technische Faktoren, die eine reine Werbeagentur in der Regel weniger leisten kann. Desweiteren stellt sich die Frage nach der geplanten Ausrichtung – regional, national oder international – sowie der IST-Stand zum Zeitpunkt der Übernahme sowie die Ziele/ Strukturen des jeweiligen Unternehmens. Bedarf es einer reinen Analyse und Beratung oder auch der kompletten Umsetzung? Wie eng soll die Zusammenarbeit sein? Welche weiteren Maßnahmen könnten erforderlich sein und sollten möglichst von einer Agentur geleistet werden können?
Wie finde ich den richtigen SEO?
Verzeichnisse und Zeitungsanzeigen helfen da in der Regel wenig – auch keine pauschal versandten fadenscheinigen Angebote und Schnellanalysen. Die Faktoren Vertrauen, Empfehlung, eigene Sichtbarkeiten im organischen Bereich zu stark frequentierter Keywords sind dahingehend schon zielführender. Konkurrenten, die gut ranken, und deren Agenturen – sofern ersichtlich – sollte man ebenfalls näher unter die Lupe nehmen.
Wie viel darf ein SEO kosten?
Das ist eine vielbeschriebene Frage. Es gibt Kataloge, Listen, jede Menge Abo-Modelle und pauschalisierte Listen. Diese helfen aber in der Regel nicht wirklich weiter, wenn man den eigenen IST-Stand nicht wirklich kennt. Davon abhängig entscheiden seriöse Agenturen den notwendigen Optimierungsstand und begleitende Betreuungsmaßnahmen. Diese wiederum sind abhängig von selbst gesteckten und vor allem realistischen Zielen. Auch die Frage der eigenen Flexibilität, um strategische und inhaltliche Änderungen auf Grundlage gesicherter Analysen vorzunehmen, sollte im Vorfeld selbst hinterfragt werden. Letztlich gibt es keinen pauschalen Stundensatz oder vorgegaukelte Einzelmaßnahmen, die für alle Zeit TOP-Rankings sichern. Stellen Sie sich eher der Frage, wie viel Ihnen täglich an Geschäft entgeht, wenn Sie keine Entscheidung treffen, um online Schlagzeilen zu machen.
Wie kann ich SEO selbst kontrollieren/ managen?
Für faste jede Budgetgröße gibt es einfache oder komplexe Onlinetools für einfache oder gehobene Ansprüche. Auch zahlreiche Apps bieten einfache Übersichten, um den laufenden Entwicklungsstand zeitverzögert zu beurteilen. Das Einfachste ist sicherlich die Einbindung eines Analytics Codes und falls Wissen zur Interpretation der Signale fehlt, eine Schulung im Vorfeld. Jedes Unternehmen sollte je nach Größe einen Onlineberater im Team integriert haben, der intern oder als externer Berater die richtigen Weichen stellt oder die komplette SEO-Leistung abbilden kann.