Das Internet bringt permanent neue Marketing-Trends hervor. Einer dieser Trends ist das sogenannte Influencer Marketing. Bei dieser Form des Online-Marketings sind nicht weltbekannte Stars aus Film, Fernsehen und Musikbusiness die Werbebotschafter, sondern Blogger und YouTuber, die über ihre eigenen Kanäle Produkte und Dienstleistungen pushen und vermarkten. Worauf dieser Hype basiert und welchen Einfluss Influencer mittlerweile haben, beantwortet dieser Artikel.
Influencer Marketing: Das steckt dahinter
Meinungsmacher und Multiplikatoren – oft Prominente – werden seit Jahrzehnten von Unternehmen eingesetzt, um Umsätze zu pushen und den Absatz zu steigern. Sympathieträger aus der Welt des Sports, des Showbusiness oder der Filmbranche lächeln uns als Werbebotschafter von Plakaten entgegen oder treten in Werbespots auf. In die engere Auswahl kommen nur Personen, die bei der Zielgruppe eine hohe Glaubwürdigkeit genießen und auf eine große Fan-Base zurückgreifen können.
Im Zeitalter des Internets sind die neuen Stars am Medienhimmel sogenannte Influencer. Dabei handelt es sich um Blogger, die auf Social Media Kanälen wie Snapchat, Facebook, YouTube oder Instagram permanent neue Inhalte einstellen und damit eine riesige Fan-Gemeinde begeistern. Die Influencer stammen aus breiten Bevölkerungsschichten und ihre Beiträge bestechen mit Originalität und Einzigartigkeit. Nicht selten haben mehrere Hunderttausend Follower den Kanal eines Bloggers abonniert. Ein Geheimnis der Popularität liegt im hohen Authentifizierungspotenzial der Influencer. Die Meisten stammen aus dem gleichen sozialen Umfeld wie ihre Fans und wirken aus diesem Grund besonders glaubwürdig.
Unternehmen profitieren von Influencern
Unternehmen sind gezwungen, sich ständig an die Herausforderungen des Marktes anzupassen. Das gilt auch für das Marketing. Werbekampagnen müssen sich viel stärker als früher an den Wünschen und Bedürfnissen der Zielgruppe orientieren, um den gewünschten Erfolg zu haben. Influencer spielen vor diesem Hintergrund eine tragende Rolle. Das große Vertrauen, das Blogger und YouTuber bei ihren Fans genießen, können sich Unternehmen zunutze machen, um die eigenen Produkte effizient zu vermarkten. Für die Influencer winken andererseits attraktive Vergütungen, wenn sie sich in ihren Beiträgen für das eine oder andere Produkt einsetzen. Trotzdem bleibt das Marketing-Engagement für die Blogger ein zweischneidiges Schwert. Erkennen die Fans in den Beiträgen, dass sie mit Schleichwerbung geködert werden sollen, ist das Vertrauen schnell dahin, was sich in der Praxis in sinkenden Abonnentenzahlen und einer geringeren Reichweite niederschlägt.
Influencer Marketing nur mit passenden Partnern
Anders als bei der klassischen Werbung mit Prominenten, müssen Unternehmen Influencer mit besonderer Sorgfalt auswählen. Derjenige, der später bestimmte Artikel bewerben soll, muss exakt zur strategischen Ausrichtung der Firma und zum Produktportfolio passen. Eine Bloggerin, die sich auf Schminktipps spezialisiert hat und ihre Fangemeinde wöchentlich mit 2-3 neuen Beiträgen erfreut, wirkt als Werbebotschafterin für Kfz-Versicherungen oder Heimwerkerbedarf extrem unglaubwürdig. Auch die Bewertung verschiedener Kennzahlen wie Reichweite, Überzeugungskraft, Glaubwürdigkeit und Anzahl der Follower gehört zu den Aufgaben für Unternehmen, bevor in das Influencer Marketing investiert wird. Welche Form der Vermarktung gewählt wird, ist branchenabhängig. Themenkomplexe wie Urlaub und Reisen werden oft über Blogs abgedeckt, während Bereiche wie Mode und Lifestyle klassische Themen für YouTube und Instagram sind.
Wie werde ich zum Influencer?
Mit der steigenden Popularität von YouTubern und Instagram-Bloggern wächst bei vielen internetaffinen Personen der Wunsch, selbst zum Influencer zu werden. Das Vorhaben kann gelingen, wenn bestimmte Gebote beachtet werden. Zunächst muss eine Nische ausfindig gemacht werden, in der der künftige Influencer über eine hohe Fachkompetenz verfügt. Ob das Themen wie Ernährung, Work-out, Online-Games oder Reisen betrifft, ist zunächst nebensächlich. Punkt 2 betrifft die Entwicklung eines individuellen Stils. Nur wer charismatisch erscheint, besitzt ein hohes Wiedererkennungspotenzial.
Nicht zu unterschätzen sind regelmäßige Aktivitäten. Die Follower und Fans wollen in kurzen Abständen mit Informationen versorgt werden und seien es nur Einblicke in das eigene Leben in Form von Schnappschüssen. Wichtig ist es, die Qualität der Postings nicht aus den Augen zu verlieren. Nicht die pure Masse macht den Unterschied, sondern die Einzigartigkeit des Contents. Last, but not least: Authentizität. Wer sich verbiegt, um bei den Followern zu punkten, tut sich selbst keinen Gefallen. Die echten Fans haben feine Antennen dafür, ob ein Influencer hinter den Worten und Bildern steht, die gepostet werden, oder ob es sich um eine Geste der Gefälligkeit handelt.