Wenn Dir etwas nicht passt, gefällt oder etwas keinen Spaß macht, ist die Ursache dafür ganz einfach – Dein Metaprogramm passt nicht. Auch wenn sich diese Antwort für dich jetzt vielleicht etwas banal oder zu einfach anhört, wirst du schnell verstehen, dass sie ganz logisch ist. Spätestens am Ende des Blogbeitrags wirst du festgestellt haben, dass Metaprogramme alle unsere Handlungen und unsere Lust, Dinge zu tun, maßgeblich beeinflussen. Bevor du dann zu Lachen beginnst und Dir viele Dinge klar werden, möchte ich dich einladen, den folgenden Beitrag genau zu lesen, um noch mehr zu verstehen, wie Deine und die Motivation von Menschen wirklich funktioniert.
Metaprogramme – mehr Spaß und Motivation im Leben
- Was sind Metaprogramme
- Metaprogramme im Überblick
- Regelstrukturen
- Überzeugungskanal und Modus
- Metaprogramme im Alltag
Metaprogramme sind laut aktuellen Erkenntnissen angeborene Verhaltensmuster, die nicht veränderbar sind. Für die IT-Experten unter uns: Metaprogramme sind, wenn Du so willst, das BIOS oder das Basisbetriebssystem, das uns motiviert, etwas zu tun. Wenn Du motiviert Dinge tust, sind die Ergebnisse dann richtig gut und Du hattest richtig viel Spaß dabei. Es gibt Menschen, die ihre Arbeit lieben und bei diesen Menschen stimmen die Metaprogramme zu 100 % mit den Jobanforderungen überein. Nachstehend möchte ich Dir gerne die Metaprogramme vorstellen, um noch mehr zu verstehen, wie wichtig es ist, Dein Leben und Dein Job an Deine Stärken anzupassen:
Von weg – hin zu
Von-Weg Menschen versuchen Probleme aus dem Weg zu gehen. Diese Menschen arbeiten gerne mit Prozessen und werden somit gerne im Controlling, beim Fehlersuchen, bei Reparaturarbeiten usw. eingesetzt. Um diese Menschen motivieren zu können, etwas zu tun, setzt Du ihnen einfach eine Deadline und vor allem auch eine Konsequenz, was passiert wenn sie bis zu diesem Termin nicht fertig sind – da diese Menschen „Probleme“ vermeiden wollen, werden sie fristgerecht liefern. Du erkennst einfach „Von-Weg“ motivierte Menschen an folgenden Wörtern in Sätzen: Vermeiden, ich mache das weil, wenn ich das mache, dann passiert das nicht, usw.
Hin-Zu orientierte Menschen brauchen ein Ergebnis, worauf sie hinarbeiten können. Sie arbeiten nicht gerne nach einem Prozess, da Ihnen das Erreichen des Zieles wichtiger ist als der Weg dorthin. Hauptsache sie erreichen das Ergebnis. Es ist auch ratsam, nicht über Probleme mit diesen Menschen zu sprechen, da dies die Performance beeinträchtigen würde. Diese Menschen arbeiten gerne mit To-Do-Listen damit sie Zwischenziele „abhaken“ können, also die Botschaft „Ziel erreicht“ fürs Hirn. Da diese Menschen Probleme kaum würdigen kann es sein, dass Themen nicht stark genug beachtet werden. Hin-Zu Menschen erkennst du ganz leicht, da diese immer nur von Zielen sprechen. Endergebnisse beschreiben und Prozesse usw. nicht ansprechen.
Proaktiv – Reaktiv
Proaktive Menschen wollen immer etwas tun. Es ist wichtig, das sie etwas tun, egal ob es Sinn macht oder nicht. Wirken auf Dich vielleicht hektisch oder betriebsam. Schießen auch gerne mal übers Ziel hinaus und möchten von sich aus gerne etwas tun. Fragen wie „Haben Sie das auch gut durchdacht?“ können einen proaktiven Menschen etwas einbremsen. Diese Menschen werden als sogenannte „Macher“ in Firmen eingesetzt, sie funktionieren auch unter Stress sehr gut und bringen für das Unternehmen immer 100 % Leistung. Sie gelten als zuverlässige und motivierte Mitarbeiter. Auch sehr gut als Führungskraft geeignet.
Reaktive Menschen brauchen eine Deadline und lassen sich im Gegensatz zu proaktiven Menschen gerne führen. Diese Menschen brauchen Anleitungen, auf welche Art und Weise Dinge gemacht werden müssen. Sie fragen oft nach und benötigen meist viele Details. Beruhigen kannst Du diese Menschen mit Aussagen wie: „Das liegt am Weg“, „Wenn du was brauchst komm gerne zu mir“, usw… Diese Menschen kommen auch oft mit dem Argument: „Das haben Sie mir ja nicht gesagt.“ Dieser Typ von Mensch kann super in Teams arbeiten und ist auch gut als Franchisenehmer geeignet, da er Regeln und Vorgaben braucht. Reaktive Menschen erkennst Du am besten unter Stress, denn dort verfallen sie in eine Art Schockstarre und machen gar nichts mehr.
Internal – External
Internale Menschen haben die Antwort und Lösung immer in sich und bilden auch sofort eine Meinung, auch dann wenn sie keine Ahnung von der Thematik an sich haben. Meinungen und Lösungen von anderen Menschen werden eher als Idee oder Empfehlung wahrgenommen. Diese Menschen eigenen sich perfekt als Entscheidungsträger in Unternehmen. Perfekt als Führungskraft, denn diese Menschen setzen Ihre Entscheidung auch durch. Am besten lässt Du internalen Menschen freie Hand oder Du gibst Ihnen mehrere Wahlmöglichkeiten, die für Dich allesamt stimmig sind und Dein internales Gegenüber kann selbst entscheiden, welche Variante es nimmt.
Mit logischen Argumenten kann diesem Wesen etwas gegengesteuert werden.
Externale Menschen lassen Aufforderungen, Meinungen und Ideen ohne Filter auf sich wirken. Meinungen und Anweisungen von andere Menschen werden einfach ohne hinterfragen angenommen und ausgeführt. Beispielsweise wird die Aussage: „Wir können das auch so machen“ als Befehl wahrgenommen und umgesetzt. Diese Menschen treffen kaum selbstständig Entscheidungen und lassen sich gerne beraten, bevor diese entscheiden. Fragen im Restaurant oft: „Und was nimmst Du?“ Diese Menschen brauchen viel Feedback und Lob, damit diese motiviert an die Arbeit herangehen. Fragen wie: „Was meinst Du?“ legen schnell offen, ob jemand external ist.
Selbst – Andere
Menschen, die „Selbst“ als Metaprogramm haben, verwenden sehr viele „Ichs“ in Sätzen und Erzählungen. Erzählen alles aus der Ich-Perspektive, auch wenn diese mit mehreren Menschen unterwegs gewesen sind. Diese Menschen schauen eher auf sich selbst als auf andere und sind deshalb meist finanziell auch besser aufgestellt. Diese Menschen brauchen im Arbeitskontext sehr klare und eindeutige Anweisungen ohne Weichmacher in Sätzen. Lange Texte und Geschichten reizen diese Menschen nur – kurz und knackig ist die Devise. Diese Menschen auch nicht unter Druck setzen, da meist Widerstand entsteht – Druck rausnehmen und Alternativen bieten holt die bester Performance aus diesen Menschen raus. Motiviert können diese auch noch werden, indem Ihnen Vorteile einer Sache oder eines Produktes aufgezeigt werden.
„Andere“-orientiere Menschen verwenden hauptsächlich das „Wir“ in Sätzen und erzählen meist aus der Sicht von Anderen oder der Gruppe. Sie lieben es, wenn sie etwas für jemand anderen tun dürfen und können sich dabei auch verlieren – schauen eher weniger auf sich selbst. Diese Menschen sind Seismographen für Stimmungen anderer Menschen – sie „spüren“, ob es jemandem anderen gut geht oder nicht. Machen es gerne anderen Menschen recht. Sind perfekt geeignet für Teams, als Gastgeber oder als Kundenbetreuer. Im Verhandlungskontext ist Vorsicht geboten: Diese Menschen streben eine Win-Win-Situation an, wenn das nicht möglich ist, lassen sie den Verhandlungspartner gewinnen. Sind im privaten Kontext eher Beziehungsmenschen.
Aufgabe – Mensch
„Aufgabe“-Menschen sind sehr sachlich. Antworten auch nur sachlich und wirken eher gefühlskalt. Brauchen Zahlen, Daten, Fakten, da Gefühle keine Rolle spielen. Ihre Wahrnehmung und die Welt ist sortiert in To-Do’s. Arbeiten auch gerne Listen ab und eignen sich perfekt für Kaltaquise, in der ein Leitfaden als Anhaltspunkt verwendet wird.
„Mensch“-orientiere Personen möchten gerne etwas für andere tun. Sein Tun muss andere Menschen voranbringen und er möchte gerne helfen. Stellen die Bedürfnisse anderer meist höher als die eigenen, werden somit oft gerne ausgenützt. Beruflich eignen sich diese Menschen sehr gut für den Markenaufbau einer Firma, da sie sich mit den Bedürfnissen anderer stark auseinandersetzen. Diese Menschen halten auch sehr gut Kundenbeziehungen und spielen gerne mit dem Preis.
Optional – Prozedural
Optionale Menschen brauchen Alternativen, Auswahlmöglichkeiten usw. um motiviert arbeiten zu können. Sie befolgen nicht gerne Regeln und können sprunghaft wirken. Diese Menschen brauchen viel Abwechslung, da ihnen schnell langweilig wird und sie die Lust an der Tätigkeit verlieren. Haben oft neue Ideen, die alle in deren Wahrnehmung „genial“ sind. Sie ändern auch oft Ihre Meinung. Sollten im Firmenkontext als Visionäre eingesetzt werden. Diese Menschen solltest Du nicht unter Druck setzen, suchen sonst nach Alternativen, die das Ergebnis beeinträchtigen könnten. Am besten ist es, wenn Du diesen Menschen eine Spielwiese zur persönlichen Entfaltung gibst, dann sind diese Menschen am produktivsten. Sie können sehr gut Prozeduren entwickeln, jedoch selbst nicht einhalten.
Prozedurale Menschen lieben feste Abläufe und bringen Aufgaben gerne zum Abschluss. Sie folgen gerne Regeln und Strukturen, sehen jedoch keine Perspektiven. Da diese Menschen gerne Checklisten abarbeiten, eigenen Sie sich besonders gut für Qualitätskontrollen, da sie sich penibel an die vorgegeben Abläufe und Kriterien halten. Diese Menschen liefern auch eine dauerhafte gleichbleibende Qualität. Diese Menschen können sich an Prozeduren halten, jedoch selbst keine entwickeln. Funktionieren unter Stress auch nicht. Bringen Prozeduren immer zu Ende, auch wenn diese schon keinen Sinn mehr haben. Am liebsten bekommen diese Menschen Anweisungen, Schritt für Schritt, und arbeiten am besten unterbrechungsfrei.
Global – Detail
„Globale“ Menschen haben immer den Überblick und befassen sich nicht gerne mit Details. Diese Menschen können sehr gut Prioritäten setzen und tun dies ständig und sofort. Sie treffen Entscheidungen meist auch ohne alle Fakten zu kennen und können auf andere Menschen eher oberflächlich wirken. Perfekt über Positionen, die einen Überblick behalten sollen und auch perfekt als Führungskraft geeignet. Anweisungen kurz und knapp geben ohne viele Details.
„Detail“-Menschen beschäftigen sich, wie der Name schon sagt, mit Details. Können kaum zwischen wichtig und dringend unterscheiden. Diese Menschen fühlen sich gewürdigt, wenn Du ihnen für die Aufgaben Zeit gibst, die sie abarbeiten sollen. Sehr gut für Qualitätskontrollen, da diese Menschen wirklich auf jedes Detail achten. Wichtig ist, dass du diese Menschen ausreden lässt, nicht unter Stress setzt – es ist alles OK, sollte die Devise sein.
Gleich/Gleich – Unterschied/Unterschied
„Gleich“-Menschen lieben es, wenn Dinge gleich bleiben und gleich gemacht werden. Sie werden unruhig, wenn neue Dinge eingeführt werden oder etwas anders gemacht wird. Diese Menschen eignen sich perfekt für Tätigkeiten, die immer gleich ablaufen, damit haben diese Menschen Spaß. Wenn ein Veränderungsprozess unternommen wird ist es wichtig, diesen Menschen zuerst das zu sagen, was alles gleich bleibt, bevor Du ihnen die Änderungen oder Neuerungen präsentierst.
„Unterschied“-Menschen brauchen Abwechslung. Sie brauchen ein Umfeld, das sich permanent ändert und indem Sie oft neue Erfahrungen sammeln und neue Situationen erleben dürfen. Tätigkeiten, die gleich bleiben, finden diese Menschen langeilig und sie verlieren schnell die Lust daran. Hier gilt, wenn Prozesse fixiert werden, die gleich bleiben soll, erst das erwähnen werden, was neu ist, bevor die Sachen erwähnt werden, die gleich bleiben.
Gegenbeispielsortierer – Gleichbeispielsortierer
Ein Gegenbeispielsortierer hat die Eigenschaft meist das Gegenteil von dem zu tun, was ihm aufgetragen wurde. In Extremfällen kann das so weit gehen, dass diese Menschen auch das Gegenteil machen, was sie sich selbst vornehmen. Die prinzipielle Antwort von diesen Menschen ist „Nein“, da sie alles in Frage stellen, egal ob wissenschaftlich bewiesen oder nicht. Erkennst du an typischen Aussagen wie: „Ja aber…“ Sind Menschen die mit dem Kopf durch die Wand Dinge angehen. Es kann auch sein, dass diese Eigenschaft personenbezogen ist und nicht überall auftritt. Da diese Menschen alles in Frage stellen, sind sie sehr gut in Produkt- oder Strategieentwicklung. Motiviert werden diese Menschen durch kleine Ziele, die erreicht werden können und ein Gefühl von Freiheit, das vermittelt werden sollte. Ebenso kannst Du diese Menschen motivieren, indem du sie mit anderen vergleichst oder eben Immer das Gegenteil von dem sagst, das Du haben willst.
Gleichbeispielsortierer haben die Angewohnheit, immer dasselbe, etwas erprobtes zu tun. Sie machen einfach das, was andere ihnen sagen, ohne nachzufragen. Wenn du einen Gleichbeispielsortierer als Kunden hast, gelten diese als sehr einfach. Du wirst keinen Widerstand von solchen Menschen bekommen, diese sind sehr teamfähig und können sich leicht in gewohnte Strukturen einfügen.
Optimierer – Perfektionierer
Optimierer bewegen sich nur in ihrem eigenen „Kasten“ und kommen nicht „Out of the Box“. Sie arbeiten immer beispielsweise acht Stunden, weil sie das vorgegebene Pensum immer voll ausfüllen möchte, egal wie sinnvoll das ist oder auch nicht. Diese Menschen passen sich jedem Umstand einfach an, egal, welcher das ist. Diese Menschen brauchen auch fixe Vorgaben, denn es wird nichts hinterfragt. Sie versuchen auch immer mit den vorhandenen Ressourcen auszukommen, sollte etwas fehlen, kommen diese Menschen jedoch auch nicht auf Dich zu, um zu fragen. Personell eigenen sich diese Menschen hervorragend zum Abarbeiten von vordefinierten Prozessen mit fixen Angaben, beispielsweise Buchhaltung.
Perfektionierer haben das Bedürfnis, Dinge oder Vorgänge besser und effizienter zu machen. „Das muss doch besser gehen“ ist deren Leitspruch. Diese Menschen eignen sich sehr gut für Gleitzeitmodelle, da diese arbeiten wollen, wenn sie kreativ sind. Diese Menschen suchen auch nach Ressourcen und denken über den Tellerrand hinaus. Sind auch perfekt geeignet für bereichsübergreifende Tätigkeiten. Aussagen wie „das mach ich schnell“, „ich schieb das noch wo rein“, „ich mach das noch“ zeichnen dieses psychologische Grundmuster aus. Du wirst diese als Arbeitstiere wahrnehmen, die permanent etwas zu tun haben. Sind keine Teamplayer, sondern Teamleiter.
Grundsätzlich habe ich bei den Grundmustern immer Extrembeispiel beschrieben. Das soll veranschaulichen, wozu jeder von uns fähig ist. Jeder Mensch hat alle diese Muster als Grundsystem vorinstalliert. Es gibt Muster, die sehr stark ausgeprägt sind, in der Intensität wie oben beschrieben, es gibt auch Muster, die schwach ausgeprägt sind, also kaum wahrnehmbar. Genauso kann es Muster geben, die eine absolute Mittelposition ergeben. Stell dir die Metaprogramme wie eine Skala vor, die mit 10 beginnt, in der Mitte beim Nullpunkt ist und nach rechts wieder in einer 10 endet. Irgendwo auf dieser Scala reihen sich dann deine Metaprogramme ein und zeichnen dann deren Intensität ab. Metaprogramme gehören zu Deinem Basisbetriebssystem und können weder verändert noch deinstalliert werden. Now you have it, now you have to like it. Sie zeigen dir deine Stärken auf und es ist nun an dir, dass Du Deine Stärken richtig einsetzt und von nun an richtig viel Spaß im Leben haben wirst, wenn Du Dein Leben an deine Metaprogramme bzw. Motivationsstrategien anpasst.