Möglicherweise kennen Sie das – Sie gehen zwar gerne zur Arbeit und widmen sich auch mit Motivation den eigenen Tätigkeiten, aber irgendwie sind Sie in Ihrem Job doch nicht so richtig glücklich.
Doch woran liegt das? Ein Grund, der eher unterbewusst wahrgenommen wird, aber dennoch entscheidend für Glück im Arbeitsleben ist, ist die Vereinbarung der eigenen Werte und Moralvorstellungen mit dem eigenen Beruf.
Identifizierung mit Ihrem Beruf
Natürlich sind die richtige Motivation und eine positive Grundhaltung entscheidend für einen erfolgreichen Job. Doch um im Berufsleben richtig glücklich sein zu können, müssen Sie sich rundum mit Ihrer Tätigkeit identifizieren können. Das gelingt nur, wenn Sie sich zunächst auch einmal über Ihre Werte und Ideale Gedanken machen. Denn diese sollten im privaten als auch im beruflichen Leben zum größten Teil übereinstimmen. Lebt man im Beruf nicht mit seinen Werten im Einklang, entsteht ein ständiger Konflikt, der einen daran hindert, in seinem Beruf glücklich zu sein.
Was genau sind eigentlich Werte?
Werte sind individuelle oder auf die gesamte Gesellschaft bezogene Grundhaltungen, die das Verhalten in bestimmten Situationen beeinflussen, vor allem auch unterbewusst.
Ist einer Ihrer Ideale beispielsweise „Fairness“, dann können Sie auch nicht unter einer Unternehmensphilosophie arbeiten, die vorschreibt, dass der Kunde erst gehen darf, wenn ihm ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung verkauft wurde. Diesen Verkaufsdruck spürt auch der Kunde und entscheidet sich letztendlich genau deswegen gegen einen Kauf.
Ein anderer Wert von Ihnen könnte z.B. „Ehrlichkeit“ sein. In diesem Fall gäbe es einen Konflikt, wenn Sie Ihrem Kunden ein Angebot unterbreiten (müssen), welches wesentlich höher ist als ein anderes mit denselben Leistungen, nur weil Ihre Firma möchte, dass immer das teuerste angeboten wird.
Oder Sie sind ganz eindeutig ein Familienmensch und bei Ihnen ist ganz stark das Ideal „Familie“ ausgeprägt. Was nützt Ihnen das, wenn Sie oft bis spät in die Nacht arbeiten muss, weil Ihnen Ihr Chef Überstunden aufgedrückt hat?
Solche Wertekonflikte sind im alltäglichen Berufsleben nicht tragbar, denn sie können auch dazu führen, dass man sich in seinem Selbstwertgefühl eingeschüchtert fühlt. Dies führt unweigerlich zu einem unglücklichen Leben und Arbeiten.
Machen Sie sich Ihre Ideale bewusst!
Unsere Ideale und Moralvorstellungen sind im Grund also eher unterbewusst vorhanden. Um in Einklang mit seinen Werten arbeiten zu können, ist es aber wichtig, sich seine persönlichen Werte ganz bewusst vor Augen zu führen. Am besten definiert man hier genau, was für einen wichtig und wertvoll ist. Entweder versucht man also mit einem Brainstorming seine Werte zu erfassen (und diese auch zu Papier zu bringen) oder man wählt sich als Übung aus einer Liste von verschiedenen Werten z.B. die zehn bedeutsamsten bei der Ausübung des Berufs als auch beim Privatleben aus, wie beispielsweise Anerkennung, Gewinnen, Entwicklung etc.
Wie sehen Ihre Werte im Job aus?
Nun können Sie überlegen, wie Ihre ausgewählten Werte sich in Ihrem Beruf niederschlagen. Welche Werte können Sie voll ausleben? Welche Werte wollen Sie in Ihrem Beruf wieder stärker einsetzen? Wie können Sie das bewerkstelligen?
Wenn Sie Werte im Beruf nicht leben können, denken Sie daran, dass Sie diese möglicherweise auch im Privatleben kompensieren können. Das bedeutet, dass Sie natürlich auch Kompromisse machen können – langfristig allerdings nur dort, wo es Ihnen als Person auch möglich ist. Ganz bedeutsam ist dabei also: Beeinträchtigen die Kompromisse Ihr Glücksempfinden oder hindern Sie daran, Glück zu empfinden, sollten diese abgestellt werden.
Damit wird also deutlich: Um im Job wirklich glücklich sein zu können, müssen Ihre Werte und Ideale in Beruf und Privaten im Einklang stehen – ansonsten können Sie sich nie zu einhundert Prozent mit Ihrer Tätigkeit identifizieren.