Alexa und Cortana, Siri und Bixby und all ihre Geschwister haben etwas geschafft, was bislang als typisch menschlich galt: Sie können sprechen. Doch nicht nur das: Sie können mit uns sprechen.
Seit Jahren lebt der Mensch in einer von Robotern geprägten Welt. Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass Maschinen inzwischen mitreden können. Dadurch entstehen natürlich Vor- und Nachteile. Einerseits tun sich neue Wirtschaftsräume auf, andererseits verändern sich bekannte Systeme. Dabei wächst auch die Bedeutung von Smart Home und Smart Devices. Sie ist ein Konvergenzpunkt verschiedener Technologien und bildet die Speerspitze des sog. Internets der Dinge.
Internet der Dinge = Zukunft der Gesellschaft?
Vom Internet der Dinge wird immer wieder als Startpunkt gesprochen für großflächige Veränderungen: Implementierung von Smart-City-Strukturen oder als Prototypen gesellschaftstransformierender Haushaltsstrukturen wie es bereits der Wissenschaftler Richard Harper im Buch Inside the Smart Home 2003 postulierte.
Vor allem die sog. westliche Welt arbeitet immer stärker mit diesen konversationellen Systemen wie sie Alexa, Siri & Co. darstellen. Über Jahrzehnte war das nur Teil von Science Fiction: Sprechende Bordcomputer oder zur Konversation fähige Roboter. Dadurch tun sich aber völlig neue Möglichkeiten auf:
Potenziale von Sprachassistenten: ÖPNV
Der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zeichnet sich durch einen immer höheren Grad der Automatisierung aus. Aus Ticketschaltern wurden Ticketautomaten, besetzte Haltestellen haben heute nur noch Lautsprechersysteme und die Fahrkarten werden auch kaum noch an Ticketautomaten gekauft, sondern immer häufiger in Apps – oder eben über Assistenten. Es gibt eigene Alexa-Skills für den ÖPNV, doch besonders Auskunft und Information könnte enorm von Sprachassistenten profitieren.
Potenziale von Sprachassistenten: Menschen mit Behinderung
Besonders auch für Minderheitengruppen wie Legastheniker oder Menschen mit LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) können Sprachassistenten eine enorme Erleichterung des Alltags sein. Insbesondere aber auch blinden Menschen helfen Sprachassistenten enorm, wieder Teil der normalen Bevölkerung zu werden. Vielfach wurde ihnen durch Touchscreen-Oberflächen ein Teil ihrer Selbstständigkeit genommen, da diese Oberflächen einer Hand-Augen-Koordination bedürfen, welche sich nicht durch Ertasten ersetzen lässt.
Potenziale von Sprachassistenten: Altenpflege
Auch die Pflege von Menschen kann durch Sprachassistenten enorm verbessert werden. Der ohnehin schon extrem angespannte Personalschlüssel kann durch den Einsatz automatisierter Systeme zumindest etwas entspannt werden. Die meisten Senioren haben eher Probleme mit Beweglichkeit, wohingegen Sprache und Sprechen meist gut funktioniert. Sprachassistenten können also kleine Aufgaben des Alltags übernehmen, wie Bestellungen entgegennehmen, Anrufe tätigen oder im Notfall (bspw. bei einem Sturz) auch Notfallretter alarmieren.
Besonders in Notfällen macht sich der große Nachteil aktueller Notfallsysteme deutlich: Die meisten Systeme müssen per Hand aktiviert und/oder am Körper getragen werden, bspw. als Armband. Das könnte mit Sprachassistenten umgangen werden.