Nicht nur auf dem Raumschiff Enterprise kann man mit dem Computer sprechen: Dank Einzug und dem immer vielfältigeren Einsatz von Sprachassistenten ergeben sich auch für den Bereich Facility Management völlig neue Möglichkeiten, wie CAFM.
CAFM: Computer-Aided Facility Management
In Zeiten der Digitalisierung wird die Unterstützung durch Rechenhirne immer wichtiger. Ein großer Trend ist dabei Computer-Aided Facility Management, kurz CAFM. CAFM unterstützt beispielsweise die Gebäudeautomation, bei der die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuerungs-, Regelungs- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden automatisiert werden soll.
Im Rahmen des technischen Facility-Managements ist es das Ziel, möglichst viele, früher händische Funktionsabläufe gewerkeübergreifend zu automatisieren. Voreingestellte oder vorgegebene Parameter durchzuführen oder deren Bedienung beziehungsweise Überwachung zu vereinfachen, ist das Ziel. Assistenzsysteme können hier dem geplagten Facility Manager viel Zeit abnehmen.
Sprachassistenten könnten bei Facility Management künftig helfen
Eine aktuelle Postbank-Studie zu Sprachassistenten zeigt deutlich: Bei den jüngeren Deutschen unter 40 Jahren spricht schon mit 48% bereits fast jeder Zweite mit Siri, Google oder Alexa.
Besonders bei Familien erleben die Sprachassistenten eine sehr intensive Nutzung: 52% der Vier-Personen-Haushalte (bspw. Ehepaar mit zwei Kindern) und darüber haben unter dem gemeinsamen Dach einen Sprachassistenten plappern und nutzen ihn aktiv. Bei Haushalten mit nur drei Personen nutzen immerhin noch 39% einen Sprachassistenten. Wer allein lebt, lässt dagegen eher selten einen sprechenden Assistenten bei sich einziehen: Nur etwa 20% der Single-Haushalte nutzen Siri, Alexa & Co.
Für das Facility Management sind smarte Endgeräte ein potenzieller Segen: Denn die zunehmende Vernetzung kann durch einfache Freigaben lästige Kontrollen ersetzen.
Drahtloses Zählerablesen
So gehen viele Prüfer bspw. beim Zählerablesen gar nicht mehr in eine Wohnungen, sondern maximal noch ins Treppenhaus. Dort wird mit entsprechenden Geräten dann eine drahtlose Verbindung zum automatischen Zähler hergestellt und die aktuellen Werte einfach heruntergeladen.
Alexa, Siri & Co. auch als Diktiergeräte
So mancher CAFM-Nutzer dürfte sich auch freuen, dass Microsoft in seiner Business-Plattform Azure bereits Spracherkennung integriert hat. Das ist zwar aktuell nur ein Sprache-zu-Text-Umwandler, doch auf dem aktuellen Niveau der Technik wäre hier bereits eine hervorragende Bürokraft für Tipparbeiten im Einsatz und erspart dem Facility-Manager bzw. der Facility-Managerin lästige Büroarbeiten.
Internet of Things: Sensoren in der intelligenten Klimaanlage und smarten Glühbirne
Ähnlich sind auch zunehmend vernetzte weitere Systeme im Einsatz. Glühbirnen können kurz vor einem Ausfall einen Warnhinweis senden, dass sie ausgetauscht werden wollen oder eine Klimaanlage koordiniert ihren Wartungszyklus automatisch mit dem Kalender der Raumbelegungen, damit keine Konferenz aufgrund eines Technikerbesuchs gestört wird – oder umgekehrt.
Das ist nette Zukunftsmusik, doch wie weit ist die Technik? Aktuell noch etwa 5 bis 10 Jahre von dieser alltäglichen Nutzung entfernt. Und daneben gibt es ein weiteres Problem:
Datenschutzrisiko bei smarter Elektronik
Insbesondere von Hacker-Angriffen ist smarte und drahtlos kommunizierende Elektronik stark betroffen und birgt damit auch ein hohes Sicherheits-Risiko. In einem Test nahmen Bastler mehrere smarte Glühbirnen von Anbietern wie Lifx, Xiaomi, Tuya und Wiz in Betrieb und anschließend auseinander. Besonders billige Produkte, meist von chinesischen Herstellern, haben feste und nicht veränderbare Passwörter, so dass die Systeme leicht gehackt werden können.
Smarte Geräte können im Facility Management wirklich Zeit sparen, wenn sie clever eingesetzt werden. Dafür sollten Facility-Manager sich künftig aber stärker mit EDV und IT-Anwendungen auseinandersetzen.