Don’t copy and paste – wie man als Onlineredakteur wirkungsvolle Social Media Beiträge schreibt
Social Media ist einflussreich. Wir kaufen etwas, weil es bei Instagram empfohlen wurde. Statt TV schalten wir immer häufiger YouTube ein. Und ab Generation Z ist Social Media sowieso völlig normaler und langweiliger Teil dieser Welt.
Für Unternehmen sind soziale Medien eine tolle Spielwiese, um Inhalte, Produkte oder neue Services auszuprobieren und direkt Feedback der Kundschaft einzuholen. Doch welche Plattformen sind wofür am besten geeignet?
Social Media Statistiken: Das Social Media Universum
Einen guten Gesamtüberblick zum Stand von Social und zu Social-Media-Trends gibt es in Form der Infografik Social Media Universum bei SocialMediaStatistik.de:
Das Social Media Universum | Podcast + Infografik
Podcast: Play in new window | Download | Embed Die etwas andere Social-Media-Übersicht, denn Zahlen runterrattern kann jeder. Wir wollen uns versetzen in die glorreiche Zeit der Space Opera: Star Wars, Perry Rhodan, Star Trek & Co. Und wir präsentieren euch nun in jedem Jahr … Es herrscht Bürgerkrieg.
Auch Social Media lässt sich clustern, analysieren und in Übersichten packen. Denn die gefragtesten sozialen Netzwerke für Unternehmen müssen nicht zwangsweise die insgesamt populärsten oder beliebtesten sozialen Netzwerke sein.
Die Giganten: YouTube, Facebook, WhatsApp
Etwa 70 Millionen Deutsche sind online aktiv, davon etwa zwei Drittel auch in sozialen Netzwerken. Die populärsten Plattformen für Unternehmen sind also auch gleichzeitig die populärsten Plattformen:
Es wird eng: über 39 Mio. Nutzer (insg. 2,4 Mrd.) bevölkern Facebook in Deutschland. Da immer mehr populistische und beleidigende Kommentare abgesetzt werden, suchen viele Nutzer inzwischen ihr Heil in geschlossenen Gruppen oder Profilen.
Tipp für Unternehmen: Auf Facebook tummelt sich die gesamte Gesellschaft. Gut geeignet für Unternehmen mit breiten Zielgruppen. Achtung, Facebook ist eine pay-to-play-Plattform: Für gute Reichweite muss in der Regel Geld bezahlt werden.
Seit 2014 gehört es als Kronkolonie zum Zuckerberg-Imperium. Über 40 Mio. Nutzer (insg. 1,5 Mrd.) tummeln sich monatlich hier. WhatsApp-Gruppen, Chats, Broadcast und Status sind die beliebtesten Anwendungen.
Tipp für Unternehmen: Sie brauchen immer eine Mobiltelefonnummer, sonst können Sie bei WhatsApp niemanden erreichen; haben Sie einen großen Bestand an Telefondaten Ihrer Kunden ist das gut. Bevor Sie losschreiben, unbedingt auf den Datenschutz achten! Bei WhatsApp funktionieren nützliche Inhalte, Nachrichtenmeldungen, Neuigkeiten oder Newsletter-ähnliche Inhalte sehr gut. Überfrachten Sie WhatsApp nicht mit Werbung – das ist seit Dezember 2019 verboten. Leisten Sie Ihren Kunden Hilfe, bspw. als Hotline
- YouTube
Eine Video-Plattform der Medien und (selbsternannten) Promis. Mit 6-8 Mio. Creators hat es ur wenige aktive Nutzer, die auch Videos produzieren. Weit über 31 Mio. Zuschauer sehen sich diese Videos aber gern an; vermutlich sind es mehr als 50 Mio. Nutzer. Früher gefürchtet, sind YouTube-Kommentare heute moderierter und gemäßigter. Die beliebtesten You-Tuber sind Freekickerz, Kurzgesagt und BibisBeautyPalace.
Tipp für Unternehmen: Wenn Sie Videos oder Sichtbares produzieren, dann ist YouTube perfekt für Sie geeignet. Informative Inhalte, Unterhaltendes und Lustiges funktioniert bei YouTube sehr gut. Immer daran denken: YouTube ist in erster Linie Spaß und Unterhaltung, halten Sie Ihre Inhalte leicht und unterhaltsam.
Die Halbstarken: Instagram, XING, LinkedIN
- Instagram:
Facebooks größte Eroberung: Seit 2012 gehört die Bilderplattform zum Zuckerberg-Imperium. 17. Mio. aktive und vor allem junge Nutzer (insg. 1 Mrd.) tummeln sich hier. Instagrammer lieben Sport, Beauty und Lifestyle, sind ein Partyvolk, sehr extrovertiert (manche sagen gar oberflächlich), zeigen sich gern in schrillen Farben und Filtern. Sie lieben Storys.
Tipp für Unternehmen: Sind Sie im Bereich Beauty, Lifestyle, Fashion unterwegs, ist Instagram genau Ihre Plattform. Schöne Menschen tun schöne Dinge – das funktioniert am besten. Es gibt aber ähnlich wie bei Facebook viele, viele Subkulturen auf der Plattform. Bewegungen wie #BodyPositive wollen auch übergewichtige oder nicht den normierten Schönheitsidealen entsprechende Menschen fördern. Das können Sie für sich und Ihr Unternehmen auch nutzen.
13 Mio. Nutzer im DACH-Raum (590 Mio. insg.) machen das 2003 gegründete und 2015 für 25 Milliarden US-Dollar von Microsoft aufgekaufte Business-Netzwerk zu einer wichtigen Plattform. Investitionen, Wirtschaft und Karriere sind auf LinkedIn wichtig. In Profilen zeigen die Bewohner ihre Lebensläufe, präsentieren sich auf Seiten und vernetzen sich in Gruppen. Die Grundlage ihrer Gesellschaft bildet das Streben nach Profit.
Tipp für Unternehmen: Sie sind Personaler oder Headhunter? Dann ist LinkedIn eine hervorragende Möglichkeit neue Mitarbeiter zu finden. LinkedIn konzentriert sich stark auf den internationalen Raum und ist größtenteils englischsprachig.
Wie LinkedIn nur in Grün? Nicht ganz, aber es ist auch ein Business-Baby. Eine regionale Macht mit global 16 Mio. Nutzern. Das 2003 in Hamburg gegründete XING gehört heute Burda und ist eine Geschäftsplattform: Business, Karriere und Kontakte sind wichtig. In Profilen zeigen die Nutzer ihre Lebensläufe und vernetzen sich in Gruppen. Seiten können nur zahlende Mitglieder betreiben.
Tipp für Unternehmen: Sie sind Personaler oder Headhunter? Dann ist XING eine hervorragende Möglichkeit neue Mitarbeiter v.a. aus dem DACH-Raum zu finden. XING konzentriert sich allerdings vor allem stark auf den deutschsprachigen Raum.
Nische: Twitter, Pinterest, Snapchat und TikTok
Leicht bevölkert mit 1,8 Mio. Nutzern (offiz. 12 Mio., global 326 Mio.) und 2006 gegründet. Twitter-Nutzer produzieren eine Vielzahl an Inhalten in Form von Tweets und Threads. Sie lieben tiefsinnige, humorvolle und bissige Kommentare. Sie sind gut vernetzt in Politik, Presse und Promiwelt. Sehr markenaffin und einflussreich.
Tipp für Unternehmen: Sie wollen sich vernetzen mit Politik, Presse oder Promis? Twitter bietet sich hierfür in besonderem Maße an.
Die 4 Mio. deutschen Nutzer (insg. 250 Mio.) dieser Gartenwelt gehen DIY-Basteleien nach, Freizeit und Hobbys. Sie sind freundlich, unbekümmert, pinnen gern und beschäftigen sich mit den schönen Dingen im Leben.
Tipp für Unternehmen: Sie können hier hervorragend junge und auch ältere Frauen erreichen. Vor allem mit den Themen Hobby, Basteln, DIY (Do it yourself), aber auch Mode, Inneneinrichtung und Deko finden Sie hier ein interessiertes Publikum.
- Snapchat
Eine vibrierende junge Plattform mit 5,6 Mio. Nutzern (insg. 291 Mio.). Snapchatter sind jung (ca. 50 % jünger als 18), interessiert und lieben Geschichten (Storys). Nach turbulenten Jahren baut die Snapchat trotz Konkurrenz durch Instagram-Storys die Werbewirtschaft wieder auf.
Tipp für Unternehmen: Sie wollen ein junges Publikum erreichen? Es darf knallig, bunt und witzig sein? Dann ist Snapchat hier eine gute Plattform. Achtung: Sie sollten auch wirklich Ahnung von Jugendkultur und -sprache haben, sonst machen Sie sich schnell lächerlich.
- TikTok
Diese aufsteigende Lifestyle-Plattform hat aktuell etwa 4,1 Mio. Nutzer (insg. 500+ Mio.). DieNutzer von TikTok tanzen gern und nehmen sich dabei auf. Für viele ist TikTok gefährlich. Das Unternehmen ist eine Tochter des chinesischen Unternehmen Bytedance. Der TikTok-Chef hat sich erst kürzlich wieder zu den four counsciousnesses der chinesischen kommunistischen Partei bekannt, worunter auch Lenkung der öffentlichen Meinung zählt.
Tipp für Unternehmen: Seien Sie aktuell noch vorsichtig. TikTok kann sich gut entwickeln und ist gerade bei Jugendlichen momentan sehr populär, aber könnte perspektivisch in politische Konflikte geraten. Inhalte, die gut funktionieren sind Tanz, (Playback-) Show und Unterhaltung und kurzer und knapper Form.
