Dreck fressen und den Prozess lieben:
Als angehender Unternehmer sollten Sie Ihr Mindset richtig justieren. Damit meine ich kein pseudoreligiöses Geschwafel. In unserer westlichen Kultur wird dieser Aspekt meistens zu wenig beleuchtet: Unsere Motivation ist entscheidend für unseren Erfolg!
Ich bin keine Kultur: Warum also in Stereotypen handeln?
In den Kulturwissenschaften und vor allem in interkulturellen Studien kann man viel über die Unterschiede zwischen Ländern, Kulturen und Systemen lernen. In Deutschland leben wir beispielsweise in einer individualistischen maskulinen monochronen Low-Context-Kultur: Das heißt wir erklären (manchmal unnötigerweise) immer und alles, sind egoistisch, erledigen eine Aufgabe nach der anderen und arbeiten nicht gern zusammen.
Erkennen Sie sich darin? Vielleicht treffen einige Punkte zu. Doch selbst wenn alles zutrifft, definiert uns nicht unsere Kultur. Sie beeinflusst uns vielleicht. Doch eine Kultur ist nur eine Form, in die wir uns fügen. Wir können die Form auch zerbrechen oder sprengen.
Als Unternehmer, Selbstständige, Freiberufler, Gewerbetreibende oder Kreative tun wir das in Deutschland bereits. Deutschland ist nicht gerade ein sehr unternehmerfreundliches Land. Es gibt unnötig viele Gesetze und rechtliche Hürden, die das Leben schwerer machen.
Dennoch tun wir es. Warum eigentlich?
Es geht nicht ums Geld!
Das mag erstmal widersprüchlich klingen, aber Unternehmertum dreht sich nicht um Geld. Klar: Es ist schön viel zu verdienen. Aber Unternehmertum dreht sich weniger um einen hohen Gehaltsschein. Den gibt es ja sowieso nicht.
Als Unternehmer arbeiten Sie vor allem für sich selbst. Selbstständigkeit sagt es bereits aus: Ich bin es selbst und ständig. Ich arbeite nicht selbständig, weil ich Sicherheit haben will oder Urlaub oder Wochenende oder einen geregelten Tagesablauf.
Liebe die Freiheit
Ich bin selbständig weil ich mir all das selbst geben will: Sicherheit, geregelte Abläufe und ein System. Als Selbständiger bin ich unsicher und muss auf mich selbst aufpassen.
Das ist der größte Fluch und der wunderbarste Vorteil an selbständiger Arbeit: Ich bin frei. Ich kann die Aufträge annehmen, die mir gefallen und jene ablehnen, die ich nicht will. Natürlich muss ich irgendwie überleben. Ich muss auch Rechnungen zahlen, ich muss Steuern zahlen und gerade am Anfang einer Gründung muss ich viel zu hohe Versicherungen bezahlen.
Doch es ist meine Entscheidung das zu tun oder es sein zu lassen.
Liebe den Dreck und liebe den Prozess
Beim Unternehmertum geht es nicht darum möglichst viel Profit anzuhäufen. Klar ist das ein schöner Nebeneffekt, aber auch der Millionen-Investor Gary Vaynerchuk hat es mal so zusammengefasst:
“Du kannst entweder ein miserables Leben führen und 10 Millionen Dollar verdienen – oder 6 Millionen Dollar verdienen und halbwegs glücklich sein.”
Die Zusammenfassung: Das Leben wird immer ein bisschen mies sein. Daran können SIe und ich nichts ändern. Akzeptieren wir das, was wir nicht ändern können. Suchen wir uns einen Pfad zwischen den Extremen, mit dem und in dem wir gut arbeiten können.
Seien Sie sich aber auch bewusst, wie privilegiert Sie sind. Sie leben im Jetzt und Hier. Sie leben in einem wohlhabenden Teil Europas und der Welt. Sie können etwas verändern und beeinflussen. Sie sind selbständig, haben ein Unternehmen oder haben die Freiheit etwas zu verändern und etwas Nachhaltiges zu schaffen. Und allein weil Sie das hier lesen: Sie sind ein Macher. Sie erschaffen.
Insofern und mit einem Schmunzeln hier mein Tipp: