Feng Shui ist eine chinesische Harmonielehre aus dem Daoismus. Feng Shui (“风水”) bedeutet übersetzt “Wind und Wasser”. Im Feng Shui soll die Harmonie zwischen dem Menschen und dessen Umgebung hergestellt werden. Das wird vor allem über Wohnräume und die Gestaltung der Lebensumwelt erreicht. Doch wie passt das in den Büroalltag?
Harmonisierung der Arbeitsumwelt führt zu mehr Gelassenheit
Auch wenn China heutzutage offiziell als laizistisches und säkulares Land gilt, ist die Bevölkerung traditionell religiös. Genauer gesagt zeichnet sich das Land durch eine Kombination aus drei verschiedenen Glauben aus: Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus. Aus dem Daoismus kam Feng Shui.
Im Feng Shui herrscht die Idee vor böse und gute Geister und die Geister der Natur zu besänftigen. Durch eine gute Architektur sollen diese dem Menschen gewogen sein und ihn von bösen Träumen oder unglücklichen Situationen bewahren. In der westlichen Welt gilt Feng Shui hingegen eher als harmonischer Einrichtungsstil.
Schnell sind wir unstimmig und lassen uns unterbewusst von Dingen beeinflussen. Nach Feng Shui liegt das an Kleinigkeiten in unserer Umgebung, die nicht stimmig sind. Besonders in Hochkonzentrations-Umgebungen wie Arbeitsplätzen kann das zu innerer Unruhe, Ablenkung oder Aufgewühltheit führen. All das lenkt von der Arbeit ab und macht uns mürbe.
Feng Shui ist die richtige Anordnung der Umgebung
Im Grunde ist Feng Shui einfach: Wir platzieren Möbel, Einrichtungsgegenstände und unsere gesamte Umgebung so, dass wir sie als angenehm empfinden. Hier am Beispiel von Kinderzimmereinrichtung:
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Feng Shui legt einen großen Wert auf eine übersichtliche, eingeteilte und harmonische Raumplanung. Chaos sollte vermieden werden.
Räume haben im feng Shui eine eigene Aura und sollten dementsprechend gestaltet sein, dass sie zur Arbeit anregen, zum Entspannen einladen oder ähnliche emotionale Zustände auslösen. Das wird erreicht durch:
- Strategische Raumplanung: Ein Raum hat verschiedene Bestandteile. Wie die Organe im Körper sind die verschiedenen Bereiche für unterschiedliche Tätigkeiten da.
- Harmonische Farben: Farbgestaltung ist eine sehr subjektive Sichtweise, aber jeder von uns assoziiert mit Farben eine Stimmung oder Laune. Die Relation der Farben zueinander führt bei uns zu Unbehagen oder Entspannung.
- Möbelplatzierung: Jeder Raum ist mit Möbeln oder Gegenständen gefüllt. Die Platzierung dieser Gegenstände lässt uns aber verschiedene Reaktionen zeigen. Wir fühlen uns dazu genötigt, Dinge anzustarren oder andere auszublenden. Die Platzierung von Möbeln kann uns dazu verleiten häufig den Schreibtisch aufzuräumen oder die Ablage ständig zu vergessen.
Gelassenheit im Beruf führt zu besserem Verständnis der Umwelt
Die Denkweise im Feng Shui ist eine des Minimalismus: Nichts Unnötiges aufheben und ungeliebte oder unangenehme Dinge entfernen, da sie nur belasten. Das verbindet sich dadurch perfekt mit wirtschaftlichen Sichtweisen:
- Alte Dinge wegwerfen: Abgelebte oder kaputte Schränke oder Tische funktionieren nicht mehr richtig und lassen uns eher an Misserfolg denken denn an funktionierende Abläufe. Sie können Stimmungs- und damit Motivationskiller sein.
- Ungeliebtes entfernen: Jeder von uns hat individuelle Vorlieben. Manche Farben mögen wir nicht oder bestimmte Formen und Muster sind uns zuwider. Warum sollten wir Derartiges also im Büro ertragen? Wer keine Fleckenmuster mag wird nicht gern ins Büro gehen wenn Stuhlbezüge so gemustert sind. Das sorgt für Unbehagen und kann dazu führen, dass wir den hässlichen Stuhl auf unsere gesamte Arbeit projizieren.
- Nur das Nötige: Hier ist Feng Shui ähnlich zur Minimalism-Bewegung. Das, was ich nicht braucht, habe ich nicht. Wie in der Natur reicht das, was nötig ist. Da wir in Europa tendenziell in einer Überflussgesellschaft leben muss es auch nicht zu allem ein Backup geben. Geht ein Stuhl kaputt, können wir sofort einen neuen kaufen und müssen weder wertvollen Lagerraum verschwenden noch uns gedanklich mit all den ungenutzten Objekten auseinandersetzen.
Ein guter Raumaufbau
Im Feng Shui sollten unsere Räume einladen. Dorthin, wo wir nicht gern hingehen ist der Zugang schwieriger. Im Büro sollte der Schreibtisch als zentrales Element also immer gut erreichbar sein. Der Schreibtisch-Stuhl sollte ebenfalls angenehm zu sitzen sein.
Starren Sie nicht auf eine Wand sondern haben Sie ein Fenster, eine Tür oder anderes im Blickfeld. Es ist für die geistige Freiheit auch immer wichtig Fluchtpunkte zu haben. So können Sie Ihre Gedanken schweifen lassen in der Umgebung und auch auf neue Ideen kommen. Außerdem fühlt sich Ihr Unterbewusstsein dann weniger eingeschränkt.
Feng Shui ist eine zutiefst subjektive Empfindung und hat mit Glauben und Überzeugung zu tun. Doch es kann im Alltag helfen auch einmal in sich zu gehen, introspektiv zu überlegen und zu entscheiden, was mir selbst gut tut und womit ich mich wohlfühle.