Zunächst wirkt es widersprüchlich: Vor 14 Jahren war die Immobilienbranche Auslöser der Weltfinanzkrise und während der Corona-Pandemie scheint sie sich zum festen Anker in unsicherer Weltlage zu entwickeln. Das geht zumindest aus einer Mitteilung des Verbands der Pfandbriefbanken vdp hervor, wonach sich die Immobilienpreise im zweiten Quartal (April bis Juni 2021) um durchschnittlich 10,7 Prozent gesteigert haben.
Immobilien als krisenfestes Investment?
Nicht jede Immobilie ist krisenfest und es gibt eindeutige Preistreiber. Die vdp ermittelte Daten aus den Immobilientransaktionen von über 700 Kreditinstituten im gesamten deutschen Raum.
Die COVID-19-Pandemie, so vdp, beeinflusse vor allem Wohnimmobilien. Seit den Lockdowns wünschen sich immer mehr Menschen Wohneigentum. Leider kann das Angebot immer noch nicht mit der starken Nachfrage mithalten, was zu einer weiteren Verteuerung der Wohnimmobilienpreise führt. Verschärfend komme hinzu, dass deutsche Wohnimmobilien, bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase, bereits seit geraumer Zeit im Fokus von Investoren stünden.
Gewerbe-Immobilien gehen den anderen Trend und waren in den letzten Jaren sogar von einem Rückgang des Preises gekennzeichnet. Wohnfläche wird teurer, Gewerbefläche günstiger. 2021 hat hier zwar nur einen Seitwärtstrend gebracht, aber die Preisentwicklung zwischen dem zweiten Quartal 2020 und 2021 spricht eine deutliche Sprache:
Preisentwicklung zwischen zweiten Quartal 2020 und 2021 im Überblick:
Wohnimmobilien
- Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: +8,0%
- Wohnimmobilien in Deutschland: +10,7%
- Wohnimmobilien in Top 7-Städten: +9,0%
Gewerbeimmobilien
- Gewerbeimmobilien: -1,1%
- Büroimmobilien: -0,4%
- EZH-Immobilien: -2,6%
Digitalisierung verändert Markt noch mehr
Gerade bei den Wohnimmobilien macht sich die Digitalisierung auch zunehmend bemerkbar: Online-Plattformen haben immer mehr Anteile am Neugeschäft der Wohnbaukredite. Ähnlich wie ImmobilienScout24 oder andere Plattformen für die Vermietung, sind Anbieter wie Europace bzw. inzwischen Hypoport und Interhyp große Player geworden. Gerade Hypoport hat hier den Markt in den letzten Jahren nochmal star verändert.
Fazit:
Die letzten Jahre haben viel verändert. Neben der Fortbildungspflicht oder der Neuregelung der Maklerprovision haben sich vor allem Digitalisierung und Pandemie niedergeschlagen und verändern die Branche. Jetzt gilt es sich an die Veränderungen anzupassen, um weiterhin schlagkräftig im Geschäft bleiben zu können.